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Der deutsche ERP- und Cloud-Riese SAP mit Zentrale in Walldorf bleibt mit seinem Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres unter den Erwartungen. Zwar stiegen die Clouderlöse im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum im fortgeführten Geschäft um 19 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro an. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit mehr gerechnet. Insgesamt kletterten die Erlöse um 5 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieben 2,06 Milliarden Euro hängen und damit 23 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Hier übertraf der grösste Software-Entwickler Europas allerdings die Erwartungen der Analysten.

In seiner neuen Prognose für das Gesamtjahr geht SAP neu von einer währungsbereinigten Steigerung des Cloudumsatzes von 23 bis 24 Prozent aus. Zuvor hatten die Walldorfer eine Steigerung von 23 bis 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf dem Zettel stehen.

Für den leichten Knick im Cloudgeschäft macht der SAP-Vorstand vor allem die schwache Konjunktur verantwortlich. Das Geschäft kranke temporär daran, dass sich etwa Kunden aus dem öffentlichen Sektor nicht für eine dauerhafte Cloud- und damit für eine langfristige Lösung entscheiden wollten, argumentiert CEO (Chief Executive Officer) Christian Klein. "Sie entscheiden sich aber nicht gegen die Cloud, sie verschieben den Einstieg nur auf später." Der Auftragsbestand sei nach wie vor hervorragend, auch für das zweite Halbjahr, betont der SAP-Chef.

Dass bei SAP die Gewinne unter dem Strich so sprudelten, ist jedoch nicht dem Tagesgeschäft zuzuschreiben. Vielmehr kommt kommt dem Konzern durch den Verkauf des US-Marktforschers Qualtrics ein Sonderertrag von rund 3,2 Milliarden Euro zugute. Insgesamt streicht SAP damit einen Gewinn in Höhe von 3,4 Milliarden ein und damit fast 17 Mal mehr als noch im Vorjahr.

Desweiteren verweist Konzernboss Klein auch auf die Wachstumschancen durch Künstliche Intelligenz (KI). SAP sei mit seinen Daten aus der Geschäftswelt exzellent positioniert, um aus dem Trend Kapital zu schlagen, so Klein. Produkte mit integrierten KI-Lösungen würden rund 30 Prozent teurer sein als ohne und damit den Umsatz antreiben, streicht er hervor.



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