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Für Hans-Christoph Hirt vom britischen Investor Hermes ist die maximal mögliche Vergütung von bis zu 41 Millionen Euro durch Erfolgsboni beim deutschen ERP- und Cloudriesen SAP unangemessen hoch. Es gebe "rote Linien", welche Konzerne nicht überschreiten sollten, so Hirt gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Man werde gegen die Entlastung des Aufsichtsrates stimmen, weil man erhebliche Bedenken bezüglich des Vergütungssystems habe und diese vom Aufsichtsrat ignoriert würden.

Auch die Aktionärsvertretung ISS empfiehlt ihren Kunden dem Bericht zufolge, den Aufsichtsrat nicht zu entlasten.

Hintergrund des Aufbegehrens ist, dass SAP-Chef Bill McDermott im vergangenen Jahr Daimler-Chef Dieter Zetsche als Spitzenverdiener unter den Dax-Konzernen abgelöst hat. Mit rund 15 Millionen Euro fiel seine Vergütung wegen mehrjähriger Bonusprogramme fast drei Mal so hoch aus wie im Jahr davor. Allerdings lag der Vorstandschef des Softwarekonzerns damit aber noch weit hinter seinem Kollegen Larry Ellison, der als Chef des SAP-Rivalen Oracle, umgerechnet knapp 40 Millionen Euro einkassierte.

Die Millionen-Vergütungen der Unternehmenschefs geraten immer häufiger unter den Beschuss der Aktionäre. Auf der Generalversammlung der Credit Suisse etwa hatten die Aktionäre vergangenen Woche mit nur 58 Prozent den Vergütungsbericht gebilligt. Sie stiessen sich daran, dass Konzernchef Tidjane Thiam trotz eines Verlustes von 2,7 Milliarden Franken (2,49 Mrd. Euro) immer noch ein Grundgehalt und Bonus von insgesamt 10,2 Millionen Franken (9,41 Mio. Euro) erhielt.