Der Preisanstieg Seltener Erden bereitet der deutschen Elektroindustrie immer größere Kopfschmerzen. Manche Firmen würden sogar über Preisanstiege um das bis zu Zehnfache berichten, teilte der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) am Mittwoch mit.

Dazu sei die Liefersituation weiterhin angespannt. Der Preisschub bei diesen Metallen, die unter anderem für die Herstellung von Computern, Halbleitern, leistungsstarken Akkus sowie Hybrid-Autos und Windturbinen benötigt werden, treibe die Kosten in die Höhe. Dies könne von den Firnen bestenfalls teilweise an die Kunden weitergereicht werden.

"Bis Mitte des nächsten Jahres könnte sich die schwierige Situation sogar noch weiter verschärfen", erklärte der Vorsitzende der ZVEI-Geschäftsführung, Klaus Mittelbach. Unter dem Begriff "Seltene Erden" werden 17 Metalle zusammengefasst. In der Volksrepublik China wird gegenwärtig etwa 97 Prozent der weltweiten Menge gefördert.

Der ZVEI forderte China auf, seine Rohstoffmärkte stärker für ausländische Unternehmen zu öffnen. "Wer wie China stark am internationalen Güterverkehr partizipiert und entsprechend profitiert, der muss seinen Handelspartnern auch den freien Zugang zu seinen Rohstoffmärkten ermöglichen und hier tarifäre sowie nichttarifäre Handelshemmnisse abbauen", erklärte Mittelbach. China hatte seine Exporte Seltener Erden seit 2005 gesenkt.

Der ZVEI sprach sich zudem dafür aus, dass außerhalb Chinas mehr Förderkapazitäten für diese Metalle aufgebaut werden. Zudem müssten die Anstrengungen der Industrie beim Recycling unterstützt und gefördert werden. Seltene Erden gibt es nicht nur im Reich der Mitte. Die USA gehörten bis in die 90iger Jahre hinein zu den größten Produzenten. Das Land besitzt beispielsweise große Vorkommen in Kalifornien. Ein Bergwerk des Unternehmens Molycorp wurde dort aber 2002 auf Grund des damaligen Preisverfalls geschlossen.



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