Bild: Schweizer Post

Geschäftskundkunden übergeben der Schweizerischen Post vielfach grosse Mengen an Briefsendungen. Die Menge der Briefe deklarieren sie selbst. Im Rahmen der sogenannten "Revenue Protection" überprüft die Post die Anzahl der Sendungen. In gewissen Fällen – etwa dann, wenn es sich bei den aufgegebenen Briefen um unterschiedlich schwere Sendungen handelt – zählen die Mitarbeitenden der Post sie von Hand. Ein aufwändiger und teurer Prozess. Neu unterstützt nun ein automatisierter Prozess die Mitarbeitenden bei dieser Arbeit. Eine mobile Anlage erledigt das Zählen automatisch mit Hilfe eines spektrometrischen Sensors. Die Anlage und die dazugehörige Technologie hat die Post selbst entwickelt.

Die Maschine namens "Newton" (New Technology Of Counting) ist so konzipiert, dass die Anzahl Briefe direkt in den Briefbehältern gezählt wird, in denen Geschäftskunden ihre Sendungen aufgeben. Damit falle das manuelle Zählen für die Mitarbeitenden weg, was Zeit und Kosten spare. Nahm die manuelle Zählung durchschnittlich drei Minuten in Anspruch, zähle die Newton-Technologie die aufgegebenen Briefe in 20 Sekunden. Wobei Newton laut den Angaben der Post eine Zählgenauigkeit von über 99,2 Prozent aufweise.

Die neue Technologie der Post führt von der Mechanik zur Spektrometrie: Der Spektrometer (Keyence- CL3000) ist auf einer Achse fixiert. Er bewegt sich über die Länge der Kiste und scannt den oberen Teil der Sendungen. Basierend auf zwei von SDataway (Châtel-st-Denis, CH) entwickelten Algorithmen erhält der Benutzer anschliessend die Anzahl Sendungen angezeigt. Um die Zählqualität sicherzustellen, zähle das Spektrometer die Briefe zweimal, heisst es. Ist die Differenz zwischen den beiden Zählungen grösser als zwei Prozent, werde die Zählung abgebrochen und der Vorgang müsse wiederholt werden, so die Post.

Beim Vorgehen legen die Post-Mitarbeitenden zuerst den Briefbehälter, in dem Geschäftskunden Briefe anliefern, auf ein Rollband. Dieser leitet die Briefe in den Bereich weiter, wo der Spektrometer die Briefe zählt. Anschliessend nimmt der Mitarbeitende den Briefbehälter vom Förderband. Die Anzahl Briefe sieht er auf einem Bildschirm – unmittelbar, nachdem der Spektrometer die Briefe gezählt hat. Sämtliche Funktionen kontrolliert der Mitarbeitende mit Hilfe eines Touchscreens.In den nächsten Monaten will die Post Newton im Betrieb auf Herz und Nieren testen. Ob der Post-Helfer dann tatsächlich in den regulären Einsatz gelangt, werde im Anschluss daran evaluiert, heisst es.

Bild: Post
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