thumb

Suchmaschinen müssen im Kampf gegen Piraterie erheblich überarbeitet werden. Suchvorgänge nach bekannten TV-Inhalten liefern nämlich durchschnittlich im selben Masse Links zu illegalen Seiten wie zu Websites von legalen Anbietern. Hinzu kommt eine sehr schlechte Markenkenntnis von jungen Nutzern auf Mobilgeräten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Anatomy Media.

Sucht man nach TV-Inhalten im Internet, sind durchschnittlich 43 Prozent der Links auf der ersten Seite der Suchmaschinen-Ergebnisse Verlinkungen zu legalen Anbietern. Etwa 42 Prozent der gefundenen Links führen jedoch zu illegalen Piraterie-Seiten. In diesem Kontext ist es besonders problematisch, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren mehrheitlich nicht wissen, welche Anbieter hinter welchen Inhalten stecken - mit einer Ausnahme: Netflix.

In der Studie wurden 3.100 junge Erwachsene über ihren Medienkonsum befragt. Diejenigen, die über das klassische TV-Gerät fernsahen, konnten Markennetzwerke wesentlich besser identifizieren als diejenigen, die am PC oder über ihr Mobilgerät schauen. Problematisch ist dabei, dass rund 71 Prozent der Millennials, geboren zwischen 1980 und 1999, an Mobilgeräten sehen und 50 Prozent sogar ausschliesslich darauf zurückgreifen.

"Es ist interessant, dass Netzwerke ständig vorgeben, dass der Zuschauer der Mittelpunkt ihres Denkens ist. Dennoch analysieren sie offenbar nicht, wie Nutzer sich wirklich verhalten", sagt Anatomy-Media-Chefin Gabriella Mirabelli. Netflix scheint seine Strategie richtig gewählt zu haben, denn 65 Prozent der Befragten konnten Sendungen von Netflix der Marke korrekt zuordnen. Nur 31 Prozent schafften es, Titel von ABC, CBS oder NBC richtig zuzuordnen. Bei Amazon waren es sogar nur 20 Prozent.
http://anatomymedia.com
http://netflix.com