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Das Informatiksteuerungsorgan des Bundes hat heute die Pilotversion der E-Government-Landkarte Schweiz lanciert. Diese bietet Angaben zu den Online-Dienstleistungen der Behörden sowie Informationen zu den dahinter stehenden technischen Lösungen, den IKT-Anbietern und zu den massgebenden "eCH"-Standards.

Die Webanwendung soll einen Überblick über die Ausbreitung von E-Government-Angeboten in Kantonen und Gemeinden verschaffen. Den öffentlichen Verwaltungen soll damit ein neues Instrument für die Informationsbeschaffung, die im Vorfeld der Einführung von E-Government-Dienstleistungen anfällt, verfügbar gemacht werden.

Seit der Verabschiedung der E-Government-Strategie Schweiz 2007 treiben Bund und Kantone E-Government gemeinsam voran. Die Strategie sieht eine dezentrale Programmumsetzung mit zentraler Programmkoordination durch eine Geschäftsstelle im Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) vor. In den Gemeinden und Kantonen besteht heute ein unterschiedliches Angebot an E Government-Leistungen. Um einen Überblick über diese E-Government-Landschaft zu schaffen, hat der Steuerungsausschuss E-Government Schweiz 2012 das Vorhaben "E-Government-Landkarte Schweiz" in den Katalog priorisierter Vorhaben aufgenommen. Die Federführung des Vorhabens liegt bei der Geschäftsstelle E-Government Schweiz im ISB. Diese konzipierte eine Webanwendung als Überblicksinstrument, die in Form einer Online-Landkarte vielschichtige Informationen zu elektronischen Dienstleistungen der Gemeinden und Kantone zur Verfügung stellt. Die E-Government-Landkarte Schweiz liegt heute in einer ersten Pilotversion vor.

Verschiedene Behördenleistungen aus dem Leistungsinventar der öffentlichen Verwaltung, wie zum Beispiel "Adressänderung melden", "Steuererklärung erfassen" oder "Arbeitsbewilligung beantragen/erteilen" können heute elektronisch angeboten werden. Die E-Government-Landkarte bietet in der Pilotversion einen Überblick über die Umsetzung bzw. die Ausbreitung von 39 der rund 880 Behördenleistungen. Über die geographische Navigation oder die einfache Stichwortsuche sind weiterführende Informationen zu den verfügbaren technischen Lösungen, den am Markt tätigen Anbietern sowie allgemeine Informationen zu den Behördenleistungen abrufbar. Ebenfalls aufgeführt sind die für eine E-Government-Leistung empfohlenen "eCH"-Standards.

Im Sommer 2013 wurde in einer Initialumfrage bei den IKT-Anbietern von Behördenlösungen erhoben, welche Behördenleistungen in den Kantonen und in einer Stichprobe der 300 einwohnerstärksten Gemeinden elektronisch angeboten werden. Die Behörden selber prüften und validierten die eingegangenen Angaben der IKT-Anbieter. Aus der Umfrage resultierten Informationen zu 24 Kantonen und knapp 180 Gemeinden, die neben den aus bestehenden Registern integrierten Stammdaten die Datenbasis der E-Government-Landkarte bilden. Gemeinden und Kantone, die umgesetzte E-Government-Leistungen in der Landkarte abbilden möchten, können sich direkt über die Webanwendung anmelden. Bis Anfang 2015 soll die Pilotanwendung evaluiert werden. Mögliche weitere Funktionalitäten werden laut Mitteilung des Informatiksteuerungsorganes geprüft. Im Vollausbau soll die E-Government-Landkarte Informationen zu allen Behördenleistungen anbieten und bezüglich Umsetzungsstand einen Überblick über alle Kantone, Gemeinden und die Stellen der Bundesverwaltung ermöglichen.