Der Versandhauskonzern Otto wächst im Onlinehandel langsamer. Der Umsatz im Handel über das Internet kletterte im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 um sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, wie die Hamburger Gruppe am Mittwoch bekanntgab.

In den vergangenen Jahren hatte Otto teils noch hohe zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. Als Grund nannte ein Sprecher neben der zunehmenden Konkurrenz im weltumspannenden Netz auch die sich hinziehende Sanierung der Tochter in Frankreich. Dort verbuchte Otto einen Umsatzrückgang um 15,4 Prozent, der sich auch in niedrigeren Onlinerlösen niederschlug.

Rund um den Globus steigerte Otto den Konzernumsatz um 1,7 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Den größten Brocken dazu trug der Multichannel-Einzelhandel aus stationärem Ladengeschäft, Internet und klassischem Kataloggeschäft bei, der lediglich marginal um 0,4 Prozent auf zehn Milliarden zulegte. Deutlich stärker wuchs die Service-Sparte, zu der das Logistikunternehmen Hermes gehört, deren Umsatz um zehn Prozent auf 1,1 Milliarden Euro stieg. Hermes profitiert davon, dass immer mehr Kunden Waren über das Internet bestellen, die von dem Logistikunternehmen transportiert werden. Die Finanzdienstleistungssparte wuchs um knapp zwölf Prozent auf 594 Millionen Euro.

Vorstandschef Hans-Otto Schrader teilte mit, alle wesentlichen Gesellschaften hätten des Multichannel-Einzelhandels hätten solide Überschüsse erwirtschaftet. Die Höhe nannte er nicht. Da das klassische Kataloggeschäft weiter an Bedeutung verlor, stieg der Online-Anteil am Handelsumsatz auf 57 Prozent. Vor Jahresfrist hatte der Anteil bei 53 Prozent gelegen. In Deutschland liegt der Onlinequote am Umsatz bereits bei 62 (Vorjahr: 58) Prozent. Otto baut sein Internetgeschäft seit Jahren aus und sieht sich als zweitgrößter Onlinehändler hinter dem US-Konzern Amazon.