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Die France Télécom, die seit Juli letzten Jahres unter Orange firmiert, will offenbar einen in der Finanzwirtschaft bewanderten Staatssekretär mit der Leitung des Finanzressorts im Unternehmen beauftragen. Auserwählt habe CEO Stéphane Richard den im französischen Finanzministerium für die Abteilung Staatshaushalt zuständigen Ramon Fernandez, sagten mit den Plänen vertraute Personen.

Richard selbst hatte vor wenigen Wochen erst Rückendeckung vom Board bekommen, sein Vertrag soll für vier Jahre verlängert werden. Die Gruppe brauche frisches Blut, um die nächste Stufe der Entwicklung zu erreichen, meinte einer der Informanten. Der seit 2006 amtierende CFO Gervais Pellissier wolle in der französischen Telekom-Gruppe eine andere Position übernehmen, hiess es seitens Insiderkreise.

Der Wechsel im Finanzvorstand könnte in einigen Wochen angekündigt werden, nachdem ein Deal zwischen Orange und dem französischen Staat abgeschlossen worden sei, war von einem Informant zu erfahren. Der Staat hält 27 Prozent an Orange. Finanzminister Michel Sapin habe darum gebeten, dass der Konzern mit der Ankündigung warte, bis ein Nachfolger für Fernandez im Ministerium gefunden sei, sagte die Person. Ein Sprecher des Ministeriums wollte sich zu dem Thema nicht äussern. Pellissier liess über eine Orange-Sprecherin ausrichten, dass er dies ebensowenig kommentieren wolle.

Richard und Fernandez müssten den einstigen Telekommonopolisten durch turbulente Zeiten steuern. Im französischen Heimatmarkt ist Orange ebenso wie die Wettbewerber einem harten Preiskampf ausgesetzt, seitdem der Billiganbieter Iliad vor zwei Jahren in den Mobilfunkmarkt eingestiegen ist. Zudem steht der Zusammenschluss des Kabelbetreibers Numericable Group mit der Vivendi-Mobilfunktochter SFR bevor, vorausgesetzt die Wettbewerbshüter segnen den Deal ab.