Mit dem Ende von Installous ging vergangenes Jahr eine "Ära" der Piraterie auf iOS zu Ende. Der Dienst ermöglichte es, auf Geräten mit Jailbreak Apps zu installieren, die nicht aus dem offiziellen Store stammten. Genutzt wurde dieser Weg gerne, um sich kostenlosen Zugang zu Programmen zu verschaffen, die andernfalls kostenpflichtig wären.

Doch kaum schloss Installous seine Pforten, füllen andere seinen Platz. "Zeusmos" und "Kuaiyong" heißen die inoffiziellen Nachfolger, letzterer ist laut The Next Web in den vergangenen Wochen wie aus dem Nichts aufgetaucht.

Sie könnten Apple wesentlich gefährlicher werden, als es Installous je war. Denn der stillgelegte Service setzte einen Jailbreak des jeweiligen Devices voraus. Dieser ist mitunter nicht leicht zu bewerkstelligen, mit Risiken verbunden und führt auch zum Erlöschen der Garantie des teuren Telefons oder Tablets. Zudem rüstet Apple seine Sicherheitsmechanismen kontinuierlich nach, sodass es mit einem einmaligen "Ausbruch" nicht getan ist, will man am neuesten Stand bleiben.

Dementsprechend erreichte der Anteil an Nutzern mit "jailbroken" Devices kaum relevante Größenordnungen, was das Piraterie-Problem automatisch in engen Grenzen hielt. Anders ist dies jedoch bei den beiden neuen Diensten. Diese können Apples DRM-Mechanismen ganz ohne Jailbreak umgehen.

Und offenbar machen auch bereits genügend Nutzer Gebrauch davon und besorgen sich Premium-Apps, ohne ein Entgelt zu entrichten. "uhelios", der nach eigenen Angaben erst 15 Jahre alte Entwickler von Zeusmos, sieht seinen Dienst als "try before you buy"-Plattform, die allen Entwicklern - auch jenen deren App bei iTunes abgelehnt wurde - eine Chance geben soll. Wer ihn ohne Jailbreak verwenden möchte, muss jedoch monatliche Gebühren für die Nutzung der Signaturserver entrichten.

In einem für heute Mittwoch angekündigten Update soll nun App-Piraterie via Zeusmos erschwert werden. Der Austausch von Programmen wird verboten, zusätzlich dürfte die Anbindung an die iTunes-API hinsichtlich Zugangs zu App Store-Programmen als auch alternative Stores wie den IPAStore gekappt werden. Die Installation gecrackter Apps kann damit aber freilich nicht verhindert werden.