Bechtle-Zentrale in Neckarsulm (Bild: Bechtle/Kohler)

Bechtle konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 seinen Wachstumskurs fortsetzen. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich gemäss Mitteilung um 9,2 Prozent auf 1,815 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 6,5 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) um 5,9 Prozent auf 93,8 Mio. Euro zu. Die EBT-Marge kommt mit 6,2 Prozent exakt auf das Vorjahresniveau zu liegen. Zum 30. Juni 2023 waren 14.505 Mitarbeitende bei Bechtle beschäftigt, das sind 1.306 Menschen mehr als noch im Vorjahr.

Die Entwicklung auf Konzernebene war den Angaben gemäss erneut getragen vom Segment IT-Systemhaus & Managed Services. Im IT-E-Commerce spürte Bechtle hingegen den Sättigungsgrad bei vielen Kunden, die in den letzten Jahren stark in klassische IT-Infrastruktur wie PCs investiert haben. "Die Vergleichswerte aus dem Vorjahr waren beim Umsatz, insbesondere aber auch beim Ergebnis überaus herausfordernd. Es ist ein starkes Zeichen, dass wir trotz konjunkturell schwieriger Rahmenbedingungen im Wachstum deutlich zulegen und unsere hohe Vorjahresmarge stabil halten konnten", sagte Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender von Bechtle.

Im Segment IT-Systemhaus & Managed Services kletterte der Umsatz demnach um 13,7 Prozent auf 985 Millionen Euro. Getragen wurde diese Entwicklung wie bereits im Vorquartal von Vertriebserfolgen bei öffentlichen Auftraggebern und Grosskunden. Ausserdem ist die Nachfrage nach komplexen Digitalisierungsprojekten zur Transformation von IT-Architekturen weiterhin hoch, so Bechtle. Dadurch sei es möglich gewesen, die erhöhte Kostenbasis in diesem Segment mehr als zu kompensieren. Das Ebit stieg demnach um 18,3 Prozent auf 63,8 Millionen Euro. Die Ebit-Marge erhöhte sich von 6,2 auf 6,5 Prozent.

Der Umsatz im Segment IT-E-Commerce ging hingegen um 4,8 Prozent zurück. Insbesondere mittelständische Kunden verschieben Bechtle zufolge anstehende Erneuerungen ihrer klassischen IT-Infrastruktur. Hier wirke sich die hohe Unsicherheit der Kunden bezüglich der künftigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung investitionshemmend aus, heisst es. Die Budgets gingen daher eher in komplexe IT-Projekte, wovon das Schwestersegment stärker profitiere. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der gestiegenen Kostenbasis ging das Ebit hier um 9,9 Prozent zurück, die Ebit-Marge lag entsprechend bei 6,2 Prozent (Vorjahr: 6,5 Prozent).

Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich zum 30. Juni um 9,9 Prozent. Zentrales Thema bleibe, angesichts des Fachkräftemangels genügend qualifizierte Bewerber:innen zu finden, um das Wachstum auch in der Zukunft zu sichern.

Die Wachstumsraten für Umsatz und Ergebnis der ersten sechs Monate liegen laut Mitteilung vollkommen im Rahmen der Bechtle-Erwartungen für das Gesamtjahr 2023. Unter der Annahme einer Verbesserung der Stimmungslage im Mittelstand geht das Management davon aus, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr sukzessive beleben werde. Daher bekräftigt Bechtle seine im März veröffentlichte Prognose. Der Umsatz und das Ergebnis soll demnach im Gesamtjahr deutlich gesteigert und die Marge in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden.