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Peter Fischer, Präsident des Trägervereins des nationalen E-Government-Symposiums eröffnete heute an der Bernexpo vor über 200 Teilnehmern aus Industrie, Verwaltung und Politik das 7. Nationale E-Government-Symposium. Das diesjährige Symposium widmete sich dem Thema "Mobile Government".

Die Bevölkerung sei es gewohnt, ihre Kommunikation über mobile Endgeräte abzuwickeln und auch Dienstleistungen so zu nutzen, sagte Fischer. Wirtschaft und Bevölkerung erwarteten, dass auch die öffentliche Verwaltung mit diesem Trend mitziehe. Mobile Bovernment bedeute zusätzliche Kanäle, Zunahme der Komplexität und neue Sicherheitsrisiken. Mobile Government bedeute aber auch mehr Nutzen und mehr Chancen für die Interaktion zwischen Bürger und Staat.

Peter Grünenfelder, Präsident der Staatsschreiberkonferenz und Staatsschreiber des Kantons Aargau betonte den Vorteil der dezentralen Organisation der Schweiz: Es gelte, den Förderalismus bei den E-Government-Diskussionen nicht zu beklagen, sondern die Chance zu sehen, in den Gemeinden und Kantonen in Laborsituationen arbeiten zu können. So seien Innovationen erst möglich. Die Digitalisierung der Kommunikation habe erhebliche Auswirkungen auf die direkte Demokratie, so Grünenfelder, der im Kanton Aargau bereits die Diskussion angeschoben hat, wie viele E-Unterschriften für eine E-Initiative künftig nötig sein werden. Grünenfelder ist überzeugt, das Mobile Government in der heutigen „Tablet-Gesellschaft“ mit der Forderung nach Rund um die Uhr-Interaktion eine neue Kultur und ein neues Arbeitszeitverständnis in der öffentlichen Verwaltung nach sich ziehen werde.

Benno Häfliger, Director Public Services von Netcetera, rief die Anwesenden dazu auf, «mobil zu machen»: der Bürger sei mobil und nutze seine mobilen Endgeräte als „Fernbedienung“ für eine Vielzahl von Dienstleistungen. Der Staat müsse sich an diesem Paradigma orientieren. Die Formel für Mobile Government bestehe bereits: Masse (also viele mobile Geräte) mal Cloud bewirke Energie, Effizienz und Effektivität.

Barbara Ubaldi, E-Government Project Leader der OECD und Prof. Kim (Sungkyunkwan University, South Korea) betonten in ihren Referaten und auf dem anschliessenden Podium, dass sich Bürger und Verwaltung immer mehr annähern und bestehende Grenzen sich aufweichen werden. Mobile Government werde diesen Trend weiter verstärken. Traditionell engagierten sich die Teilnehmer am Nachmittag in drei verschiedenen Fachsessions und einem von Studierenden der Berner Fachhochschile moderierten Workshop.

Am 4. November 2014 findet das 8. Nationale eGovernment-Symposium wiederum in Bern statt. Zudem wird am 8. Mai 2014 das dritte eGovernment-Symposium in der Romandie durchgeführt.

Die Referatsunterlagen zum E-Government-Sympsoium sind ab Mittwochabend unter www.egovernment-symposium.ch/de-CH/Home.aspx abrufbar.