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Die Plattform Jugend und Medien des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) veröffentlicht heute die ersten zwei von insgesamt sechs geplanten Virtual-Reality-Präventionsvideos zu den Chancen und Risiken digitaler Medien. Die Clips richten sich an Eltern und Grosseltern von 7- bis 12-jährigen Kindern. Neu daran ist die eingesetzte Technik: Dank Virtual Reality sollen die Erwachsenen in die Welt des Kindes eintauchen und dessen Erfahrungen hautnah aus dessen Sicht erleben können.

Die Videoclips wurden gemäss Mitteilung des BSV durch Akteure aus der Praxis angeregt. Die Videos sollen das Interesse der Eltern dafür wecken, wie ihre Kinder digitale Medien nutzen, und sie sollen motivieren, mit Kindern darüber zu sprechen und sie in der Entwicklung ihrer Medienkompetenzen zu begleiten.

In der Schweiz wurden damit erstmals Präventionsvideos in 360°-Technik aus der Perspektive des Kindes produziert. Dadurch sollen die Eltern nicht nur informiert werden, sondern sie können selber in die digitale Welt ihrer Kinder eintauchen. "So können sie die positiven oder negativen Emotionen miterleben, die Jugendliche über ihre Tablets, Smartphones oder Spielkonsolen erfahren", schreibt das BSV.

Jedes der sechs Präventionsvideos beginnt mit einer Reihe von Fragen an die Eltern, wie etwa "Kennen Sie die Lieblingsapps Ihres Kindes?" oder "Wie kann man Cybermobbing erkennen?". Thematisiert werden die sozialen Netzwerke, Regeln zur Nutzung der digitalen Medien oder auch die Verzerrung der Realität. In den Videos führen Amare (7 Jahre), Léa (10 Jahre) und Paul (12 Jahre) die Zuschauer durch Geschichten über Cybermobbing, Gewaltinhalte, Pornografie und exzessives Gamen. Die behandelten Themen und die Botschaften wurden gemeinsam mit Expertinnen von Elternplanet, zischtig.ch, elternet.ch und Action Innocence, ausgearbeitet. Die Fachpersonen kennen den Handlungsbedarf und haben Erfahrung darin, solche Themen mit Eltern zu besprechen.

Virtual Reality wird bereits in der Schule, in Videospielen, im Marketing oder in der Medizin eingesetzt. Für Kinder sei die Technik jedoch nicht ganz ohne Risiko, so das BSV. Sie könne beispielsweise Schwindelgefühle auslösen oder Angstgefühle verstärken. Bei der Nutzung durch Kinder und Jugendliche sollte somit Vorsicht geboten sein. Für die Prävention bei Eltern sei Virtual Reality jedoch ein ideales Instrument, das ihnen dank des Mittendrin-Gefühls eine neue Sichtweise auf ein Thema vermittle. Die 360°-Videos von Jugend und Medien sollen den Dialog zwischen Eltern und Kindern erleichtern, die Neugier weckenund den Zugang zu den neuen Technologien entmystifizieren.

Die VR-Videos sind auf dem Youtube-Kanal sowie auf der Website der Plattform Jugend und Medien abrufbar und können ohne Zusatzausrüstung auf Smartphones oder Computern angeschaut werden. Um die volle Immersionserfahrung in 360° zu machen, wird jedoch empfohlen, eine Spezialbrille oder ein Cardboard sowie Kopfhörer aufzusetzen und die Filme via die App «Jugend und Medien VR» zu schauen.

https://www.youtube.com/jugendundmedien
http://www.jugendundmedien.ch/VR