Über die neue Bibliotheksplattform Swisscovery haben Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf wissenschaftliche Informationen aus 470 Bibliotheken der Schweiz. (Grafik: SLSP)

Über die jetzt in Betrieb gegangene digitale Bibliotheksplattform Swisscovery haben die Nutzer neu Zugriff auf den gesamten Bestand wissenschaftlicher Informationen aus 470 Bibliotheken der Schweiz. Betrieben wird die Plattform von der Organisation Swiss Library Service Platform (SLSP). Initiiert hat das Projekt die ETH-​Bibliothek.

Damit werden über eine einzige Plattform auf Knopfdruck mehr als 40 Millionen wissenschaftliche Bücher, Zeitschriften und Non-​Book-Materialien sowie mehr als drei Milliarden elektronische Artikel verfügbar.

Die neue Plattform soll Recherchieren und Ausleihen einfacher und effizienter machen. Denn jedes Buch, jede Zeitschrift und jeder Artikel hat in Swisscovery nur einen einzigen Eintrag. Die Anwender können so auf einen Blick sehen, in welchen Bibliotheken das gesuchte Buch verfügbar ist. Mit dem neuen gemeinsamen Kurierdienst können sie es günstig in die gewünschte Bibliothek liefern lassen – und es auch da wieder zurückbringen. Der Grossteil der 470 angeschlossenen Bibliotheken bietet ihren Nutzerinnen und Nutzern diese Dienstleistung an, teilweise sogar kostenlos.

Thomas Marty ist Direktor der Swiss Library Service Platform (SLSP), die Swisscovery betreibt. Er sagt: "Mit dieser engen Vernetzung der Bibliotheken ist die Schweiz weltweit führend. In keinem anderen Land arbeiten Bibliotheken im vergleichbaren Ausmass zusammen".

Entstanden ist das Projekt unter anderem an der ETH Zürich. Andreas Kirstein, Stellvertretender Direktor der ETH-​Bibliothek, hat es im Jahr 2014 initiiert. Ihm und den anderen Gründungsmitgliedern schwebte mehr als nur eine gemeinsame Büchersuche vor: Neben der zentralen Suchplattform und der Datenbewirtschaftung soll diese auch Services wie Gebührenverwaltung, Schulung oder mobile Dienste für die Nutzerinnen und Nutzer zentral anbieten. Alles Dienste, die die angeschlossenen Bibliotheken bei der SLSP heute buchen können.

Swisscovery löst die bisherigen Bibliotheksverbünde und Rechercheplattformen ab. Alle User müssen sich einmalig für Swisscovery registrieren (Informationen und Anleitung der ETH Bibliothek), auch wenn sie bereits ein Konto bei einer der angeschlossenen Bibliotheken besitzen.
https://ethz.ch

Swiss Library Service Platform (kurz: SLSP) wurde 2015 als Projekt von 15 Bibliotheken mit dem Motto "Von Bibliotheken für Bibliotheken" ins Leben gerufen. Das Ziel: eine nationale, digitale Plattform, die alle wissenschaftlichen Informationen der Schweiz bündelt. Swissuniversities hat das Projekt SLSP im Programm P-5 "Wissenschaftliche Information" mitfinanziert. Aus diesem entstand die nicht gewinnorientierte SLSP, die heute für aktuell 470 Bibliotheken als Dienstleisterin die nationale Bibliotheksplattform Swisscovery betreibt. Beiträge der angeschlossenen Bibliotheken werden für den laufenden Betrieb und zur Verbesserung der gemeinsamen Bibliotheksplattform Swisscovery und der dazugehörigen Services eingesetzt.