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Bislang haben Datenschutz-Bedenken verhindert, dass das weltweit grösste soziale Netzwerk Facebooks mit Sitz im kalifornischen Menlo Park mit seiner Foto-App "Moments", mit der man unkompliziert Bilder mit Freunden teilen kann, auch in Europa landen konnte. Mit einem neuen Verfahren beim Erkennen von Gesichtern soll diese Hürde nun ein Jahr nach der Lancierung in den USA im alten Kontinent genommen werden.

In den USA greift "Moments" auf die automatische Gesichtserkennung von Facebook zurück, um die abgebildeten Personen auszuwählen, die die Fotos bekommen sollen. In der neuen Variante für Europa und Kanada muss ein Nutzer den in Bildern entdeckten Gesichtern erst manuell Namen zuordnen. Alle Daten würden nur in der App gespeichert und komplett entfernt, wenn sie gelöscht werde, versicherte der Produktmanager Will Ruben zum Start der überarbeiteten Version gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Ähnlich funktioniert auch die Zuordnung von Gesichtern in gängigen Foto-Bearbeitungsprogrammen.

Die Software gruppiert mit dem Smartphone aufgenommene Bilder nach Orten und fotografierten Personen. Danach kann man die Fotos zum Beispiel von einer Hochzeit oder einem Ausflug mit ausgewählten Freunden teilen. Die Analyse der Fotos werde hauptsächlich auf dem Smartphone selbst erledigt, erklärt Ruben. Auf die Cloud-Infrastruktur von Facebook werde nur für die nötigen Rechen-Ressourcen zugegriffen, zum Beispiel wenn Informationen wie der Abstand zwischen den Augen verarbeitet würden. Dort würden aber keine Daten gespeichert, betonte er.

Facebook hatte die automatische Gesichtserkennung in Europa bereits im September 2012 abgeschaltet. Datenschützer befürchteten, dass damit ohne vorherige Zusage biometrische Profile erstellt würden.



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