thumb

Microsoft übernimmt für einen nicht genannten Betrag das 2005 von Jason Stowe in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut gegründete Unternehmen Cycle Computing, um High Performance Computing (HPC) in der Cloud zu beschleunigen.

Die Software von Cycle Computing wird von Multiple-Public-Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform und Microsoft Azure genutzt. Microsoft will die Cycle-Computing-Technik nun in seine Azure-Cloud integrieren. Ob die Konkurrenten Google und Amazon die Technik von Cycle Computing weiterhin für ihre Cloud-Plattformen verwenden dürfen, lied der Softwareriese aus Redmond offen. "Combining the most specialized Big Compute infrastructure available in the public cloud with Cycle Computing’s technology and years of experience with the world’s largest supercomputers, we open up many new possibilities,” schrieb Jason Zander, Corporate VP von Microsoft Azure, in einem Blog Post.

Als Jason Stowe Cycle Computing gründete, ging er von der Idee aus, dass die Kunden nie die notwendigen Rechenressourcen zur Verfügung hatten, wenn sie gebraucht wurden. Daraufhin entwickelte er eine Cluster-Management-Software, um die Grösse eines Clusters ändern zu können, und zwar nach Abhängigkeit der Arbeitsaufträge in einer Warteschlange - der Startschuss für das heutige Cloud-Computing. Stowe kategorisierte die Wünsche der Nutzer in zwei Bereiche: die Sprinter und die Marathonläufere. Der Sprinter wünscht sich, dass seine Arbeitsaufträge die beste Parallelität aufweisen und die bestmögliche Ausführungszeit erhalten; sprich, so schnell wie möglich gelöst werden. In diesem Fall ist jedes Quäntchen Latenzzeit des Speicherzugriffs oder bei der Kommunikation zwischen Rechenknoten zu minimieren, um das Optimum zu erreichen. Der Marathonläufer hingegen hat einfach zu parallelisierende Anwendungen, wobei die Zielsetzung meist darauf beruht, dass eine gewaltige Datenmenge verarbeitet werden kann; nicht zwingend erforderlich ist hierbei eine hohe Performance.