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Immer mehr Daten, die aber oft nur geringe Aussagekraft haben. Laut einer KPI-Studie, die Horvath & Partners kürzlich veröffentlicht haben, unterstützen Schlüsselkennzahlen die Manager in den Unternehmen nur ungenügend. Häufig sind die Kennzahlen zu vergangenheitsbezogen.

Zwar könnten Leistungskennzahlen ein nützliches Instrument bei Unternehmensentscheidungen sei, doch sind vier von zehn Topentscheidern unzufrieden mit dem Management-Reporting in ihrem Unternehmen. Insbesondere die Steuerungsrelevanz und der Ressourceneinsatz, das heisst der Aufwand für die Erstellung der Berichte, könnten optimiert werden, wie eines der Fazite der KPI-(Key Performance Indicator)-Studie der Managementberatung Horváth & Partners lautet. Für den Report wurden den Angaben zufolge 142 Unternehmen unterschiedlicher Grösse und aus verschiedenen Branchen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Nur acht Prozent der Befragten sind demnach "sehr zufrieden" mit ihrem Reporting. "Einer der Hauptkritikpunkte ist die fehlende Entscheidungsrelevanz der Information," streicht Studienautor Johannes Isensee heraus. Für rund 75 Prozent der Befragten sind demnach die gelieferten Daten zu stark auf die Vergangenheit bezogen und würden Abweichungen nur im Rückblick aufzeigen.

Isensee zufolge ist es die grösste Herausforderung, ein gut aufgebautes Kennzahlensystem als Teil einer klar definierten Steuerungslogik zu errichten. Und hier gelte es das richtige Mass an Schlüsselkomponenten zu finden. Unternehmen sollten sich auf maximal acht Grössen fokussieren, raten die Reporting-Experten des Beratungshauses. Optimierungspotenzial gäbe es jedoch auch bei der Steuerungsrelevanz, heisst es weiter. So würden mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen unverbundene Einzelkennzahlen einsetzen. Damit sei es nur beschränkt möglich, eine Steuerung in befriedigendem Masse zu gewährleisten. Auch systematische und automatisierte Abweichungsanalysen oder Szenarioplanungen seien damit nur schwer möglich, betont Isensee.

Ein weiteres Defezit in der Steuerung ortet Isensee auch in der Möglichkeit zur frühen Erkennung von Veränderungen. Hierfür würde es nicht finanzieller und externer Kennzahlen bedürfen. Zwar ist im Vergleich zu früheren Studien eine Zunahme von nicht finanziellen Kennzahlen erkennbar, dennoch sind die Kennzahlensysteme noch immer stark finanziell dominiert. Konkret sind es 70 Prozent der Kennzahlen, wie der Untersuchung zu entnehmen ist. Zum Vergleich: Nicht finanziellen Kennzahlen machen nur 20 Prozent und externe Kennzahlen nur 10 Prozent aus.

So lautet die Devise dem Studienautor zufolge denn auch "weg von der Datenaufbereitung hin zu deren Interpretation". Handlungsfelder dafür wären etwa gestraffte Inhalte und bessere IT-Integration für mobile Anwendungen, eine höhere Flexibilität, um auf die kürzer werdenden Veränderungsintervalle besser reagieren zu können. Zudem sollte der Ressourceneinsatz für das Reporting reduziert und optimiert werden, sagt Isensee.



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