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Sie sind jung, neugierig und haben ein Talent für Informatik. Mittelschüler aus der ganzen Schweiz programmierten beim Final der Schweizer Informatik-Olympiade 2017 vom 21.-22. April und vom 28.-29. April 2017 um die Wette. Die besten vier Jugendlichen wurden am 29. April an der Universität Bern mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Sie reisen im Juli an die Internationale Informatik-Olympiade 2017 nach Teheran.

Die 12 Finalisten lösten 16 anspruchsvolle Programmieraufgaben, zuerst bei der Credit Suisse in Zürich, anschliessend an der Universität Bern. Seit dem Start der Olympiade im Oktober 2016 beschäftigen sich die Schüler intensiv mit Algorithmen, Programmiersprachen und Theorie.

Am Samstag, den 29. April, ging die Olympiade mit der Medaillenübergabe an der Universität Bern zu Ende. Am besten abgeschnitten haben Jan Schär aus Schönenwerd (Kantonsschule Olten, SO), Ian Boschung aus Düdingen (Collège St. Michel, FR), Fabian Haller aus Aarau Rohr (Neue Kantonsschule Aarau, AG) und Nicolas Camenisch aus Oberwil-Lieli (Kantonsschule Wettingen, AG). Die vier Gymnasiasten gewannen Gold und werden die Schweiz im Sommer an der Internationalen Informatik-Olympiade IOI vertreten.

Über Silber freuen sich Florian Gatignon aus Vernier (Collège de Saussure, GE), Robin Timon Hänni aus Herrenschwanden (Gymnasium Neufeld, BE), Bibin Muttappillil aus Allschwil (Gymnasium Oberwil, BL), und Ari Jordan aus Steffisburg (Gymnasium Thun Schadau, BE). Mit Bronze wurden Elias Boschung aus Düdingen (Collège St. Michel, FR), Martin Chikov aus Genf (Collège Rousseau, GE), Nicola Uetz aus Kesswil (Kantonsschule Kreuzlingen, TG) und Jonas Maier aus Flums (Kantonsschule Sargans, SG) ausgezeichnet.

Die 12 Finalisten setzten sich gegen ihre ehemals 83 Mitstreiter durch und überzeugten mit ihrem Wissen, ihren Fertigkeiten und ihrer Neugierde bereits in den ersten beiden Runden der Olympiade im November und März 2017. Goldmedaillengewinner Fabian Haller meint zu seinem Erfolg: "Die Medaille ist eine kleine Überraschung für mich, ich freue mich sehr." Den Wettbewerb habe er als sehr lehrreich und motivierend erlebt: "Es macht Spass, Informatik zu machen, bei der es nicht um Word, Excel und PowerPoint geht, sondern um das Programmieren an sich."

Die 16 Prüfungsaufgaben forderten die Jugendlichen heraus. Dazu Johannes Kapfhammer, ETH-Informatikstudent und Präsident der Schweizer Informatik-Olympiade: "Unser Hauptziel ist, die Jugendlichen zu möglichst kreativen Lösungsansätzen zu führen. Reines Wissen haben wir in den vorherigen Runden abgefragt, jetzt geht es hauptsächlich darum, Wissen und Kreativität zu kombinieren." Beispielsweise ging es bei einer der Prüfungsaufgaben darum, einen Algorithmus zu entwickeln, der die Tankkosten eines Autos auf einer Autobahnstrecke möglichst tief hält. "Zunächst muss man sich die optimale Strategie überlegen und diese beim Programmieren dann auch gut umsetzen", meint Kapfhammer.

Im Juli wird Teheran zum Treffpunkt von jungen Programmierern aus aller Welt. MittelschülerInnen aus rund 90 Ländern wetteifern um Medaillen und tauschen sich aus – jenseits von Sprach-und Kulturgrenzen. Auch die Schweiz organisierte schon internationale Wissenschafts-Olympiaden. So zum Beispiel die Internationale Physik-Olympiade 2016 in Zürich und die European Girls' Mathematical Olympiad, die am 12. April 2017 in Zürich zu Ende ging.