Lehrling (Bild: Pixabay)

85 Prozent der Lernenden, die 2020 eine Lehre in der Informatik oder Mediamatik abschliessen, fühlten sich während der Corona-Krise durch ihren Lehrbetrieb gut informiert und bestens betreut, und rund die Hälfte geht davon aus, dass die ausserordentlichen Umstände keinen Einfluss auf ihren Marktwert nach der Lehre haben würden. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von ICT-Berufsbildung Schweiz bei den ICT-LehrabgängerInnen 2020 hervor. Und satte 94 Prozent der Befragten sind laut der Studie zufrieden mit ihrer Berufswahl.

Insgesamt schliessen schweizweit im Sommer 2020 rund 2'300 Jugendliche eine Lehre als Informatiker/in oder Mediamatiker/in mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab. Davon absolvieren 30 Prozent gleichzeitig die Berufsmatura. Vom 15. April bis 18. Mai 2020, während der ausserordentlichen Corona-Lage, führte ICT-Berufsbildung Schweiz diese Befragung bei 708 ICTLehrabgängern durch.

Die grosse Mehrheit der Befragten, nämlich 85 Prozent, fühlte sich während der ausserordentlichen Lage sehr gut durch ihren Lehrbetrieb informiert. Rund die Hälfte geht davon aus, dass die Corona-Situation keinen Einfluss auf ihren Marktwert nach der Lehre hat, 44 Prozent erwarten einen negativen Einfluss. Ein Grossteil der Befragten hat bereits eine Anschlusslösung. Ein Drittel, und damit sogar 4 Prozent mehr als im Vorjahr, hat bereits eine Stelle. 14 Prozent machen sich auf die Stellensuche.

Drei von vier ICT-Lehrabgänger/innen möchten sich in den nächsten 2-3 Jahren mittels Weiterbildungen oder Zusatzausbildungen zusätzlich qualifizieren. 23 Prozent planen eine Aus- oder Weiterbildung direkt im Anschluss an die Lehre. Einem Drittel der Befragten sind die weiterführenden Berufsausbildungen "Berufsprüfung" (eidg. Fachausweis) und "Höhere Fachprüfung" (eidg. Diplom) jedoch unbekannt, so ein weiteres Ergebnis der Befragung. Die grösste Bekanntheit geniessen demnach Fachhochschulen (FH) und Höhere Fachschulen (HF).

Die grosse Mehrheit (94 Prozent) der Befragten ist nach vier Lehrjahren weiterhin zufrieden mit ihrer Berufswahl. Mehr als die Hälfte ist sogar sehr zufrieden. 83 Prozent würden ihre ICT-Lehre einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen. Insbesondere den Lehrbetrieben wird ein gutes Zeugnis ausgestellt. 93 Prozent der Lernenden fühlen sich wohl im Lehrbetrieb und 92 Prozent bewerten das Arbeitsklima als gut. Mit Abstand am meisten profitieren die Lernenden gemäss eigenen Angaben im Lehr- oder Praktikumsbetrieb.

Flexible Arbeitszeiten sowie Karriere- und Weiterbildungsoptionen waren die meistgenannten Kriterien für die Stellensuche. Zwei Drittel wünschen sich einen Vollzeitjob nach der Lehre, über ein Drittel findet eine 80-Prozent-Stelle ebenfalls attraktiv.

"Die Resultate sind insgesamt sehr zufriedenstellend. Sie zeigen uns jedoch auch auf, wo wir ansetzen und unsere Aktivitäten intensivieren müssen", resümiert Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz. Der Anteil der ICT-Lehrabgängerinnen sei beispielsweise mit 11 Prozent weiterhin sehr tief und das duale Ausbildungsmodell hauptsächlich in der Deutschschweiz verbreitet. Die Resultate stützten jedoch die Massnahmen, welche in der laufenden Revision des Berufs Informatiker/in EFZ getroffen worden seien, so Frech. Zwei zentrale Elemente dieses Revisionsprozesses sind die neu definierten und geschärften Fachrichtungen "Applikationsentwicklung" und "Plattformentwicklung" sowie die gendergerechte Ausrichtung des Berufsbilds.



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