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Microsoft passt sich dem Markt und damit aktuell Apple an. Gleichzeitig versucht das Unternehmen durch eine entgegengesetzte Strategie den Markt für sich zu gewinnen. Statt auf High-end setzt Microsoft auf bezahlbare Produkte, doch macht Apple ausgerechnet hier den Markt streitig.

In den vergangen Jahren wurde Microsoft häufig dafür kritisiert, Apple zu kopieren. Das ging soweit, dass selbst Apple Stores nachgeahmt wurden und Microsoft ein neues minimalistisches Logo entwickelte. Aber aus aktuellem Anlass dürfte dieses Mal das Publikum auf Microsofts Strategie zählen. Man spekuliert auf fallende Preise. Denn Apples neustes Betriebssystem namens OS X Mavericks wird komplett kostenfrei angeboten. Währenddessen berechnet Microsoft für Windows 8, das nach der Installation zuerst auf Windows 8.1 aktualisiert werden müsste, rund 120 US-Dollar.

Das könnte sich für Microsoft zum Problem bilden, denn während aktuell das Unternehmen bei Betriebssystemen weltweit führend ist, besetzt Apple durch die neue Strategie bereits eine marktwirtschaftliche Nische. Die ersten wagemutigen Nutzer werden auf Apples Produkt umsteigen und dem könnten mehr folgen. Laut Analystenhaus IHS werden aktuell sechs Prozent aller Computersysteme durch Apples Betriebssystem ausgeführt. Dieser Wert schwankte im laufenden Jahr 2013 zwischen fünf und sieben Prozent. Im Vergleich dazu hält Windows aktuell 88,0 Prozent des Betriebssystem-Marktes. Das ist gleichzeitig der niedrigste Wert im Jahr 2013, der höchste Wert wurde im ersten Quartal erzielt und betrug 90,6 Prozent.

Kurzfristig kann sich Apple in diesen Dimensionen nicht am Markt durchsetzen, Grund dafür sind unter anderem die hohen Grundkosten von Mac-Systemen, die die breite Käufer-Masse abschrecken. Das preiswerteste Notebook-Modell Macbook Air kostet aktuell 999,99 Dollar. Trotzdem darf das Betriebssystem von Apple nicht unterschätzt werden, anders als zum Beispiel das Open Source System Linux bietet es mehr Anreize für den Nutzer, wie zum Beispiel die Medienanbindung durch iTunes und den iStore sowie die allgemeine Medienvielfalt, die sich auf Apples Systemen nutzen lässt. Bezahlsysteme wie der iStore schaffen zudem Anreize für Entwickler, die Systeme und Programme zu verbessern, während bei Linux alle Entwicklungen der Kategorie Open Source sind.

Dabei darf nicht unterschätzt werden, dass Microsoft den Betriebssystem-Markt ernst nimmt und versucht, jeden Marktanteil zu halten. Gleichzeitig schrumpft aber der gesamte Markt für sich, da den PCs durch neue Entwicklungen wie Tablets und Smartphones eine weitere Kannibalisierung droht. Auf dem Markt für mobile Geräte hat Microsoft das Nachsehen, hier führen die Betriebssysteme Android von Google und iOS von Apple deutlich den Markt an. Währenddessen dreht sich auch für Microsoft das Rad weiter. Am 30. Oktober 2013 endete der Verkauf von Windows 7, dem bis dato deutlich beliebteren Betriebssystem als Windows 8.