Die Finalisten der Schweizer Robotik Olympiade in Hausen (© Herbert Wirz/ WRO)

Am vergangenen Samstag versammelten sich 52 Teams aus je zwei bis drei 8- bis 19-Jährigen in Hausen (AG), um in einer Turnhalle in Hausen am Schweizer Finale der World Robot Olympiad (WRO) teilzunehmen. Sie liessen dutzende Lego-Roboter über bunte Spielfelder sausen. Die Aufgaben, die die Roboter am Vormittag meistern mussten, waren seit Mitte Januar bekannt. Die technikbegeisterten Kinder und Jugendlichen hatten also Zeit, sich mit Unterstützung ihrer Coaches – meist Eltern oder Lehrpersonen - vorzubereiten. Am Nachmittag war dann Improvisation gefragt: Die Teilnehmenden hatten zweieinhalb Stunden Zeit, den Roboter für eine zuvor unbekannte Herausforderung zu programmieren.

Die Probleme, die die Roboter bei der WRO lösen müssen, sind in fantasievolle Szenarien verpackt, die einen Zusammenhang haben sollen mit dem Jahresthema "Connecting the World" und dem Gastgeberland des Weltfinals 2023: Panama, ein Verkehrsknotenpunkt der Ozeane. Für die Teilnehmenden der jüngsten Alterskategorie stand die maritime Ökologie im Vordergrund. Sie mussten Wale und Korallenriffe retten. Die mittlere Alterskategorie hatte Tiefseenkabel zu verlegen, während die Ältesten ihre Roboter Container verschiffen liessen.

Dieses Jahr wurde beim Schweizer Finale erstmals die alternative Wettbewerbskategorie "Future Innovators" angeboten. Bei dieser geht es nicht darum, einen Roboter für Aufgaben auf dem Spielfeld zu basteln, sondern ein Forschungsprojekt zum Jahresthema durchzuführen und auf dieser Basis einen Prototypen zu präsentieren, der ein Problem in der echten Welt lösen kann. Das diesjährige "Future Innovators" Team "Clueless" entwickelte ein mobiles Kommunikationssystem für Katastrophengebiete, insbesondere Inseln, die den Kontakt zur Aussenwelt verloren haben. Von einem Hafen aus wird ein Roboterschwarm gestartet, der sich selbstständig in Form einer Kette zwischen Hafen und Insel positioniert und dabei Hindernissen ausweicht. Nach der erfolgreichen Teilnahme von "Clueless" hofft WRO Schweiz, dass nächstes Jahr mehrere Teams bei "Future Innovators" mitmachen.

Doch bevor die nächste Saison beginnt, stehen das Weltfinale in Panama im November und das internationale Freundschaftsturnier in Dänemark im September bevor, bei dem die erst- und zweitplatzierten beziehungsweise die dritt- und viertplatzierten Schweizer Teams antreten werden. "Als Leiterin unseres Förderprogramms 'Mehr Girls in Robotik!' bin ich absolut begeistert: Zwei Teams, die ohne das Programm nicht teilgenommen hätten, haben sich für die beiden internationalen Wettbewerbe qualifiziert, wo somit 32 Prozent der Schweizer Teilnehmenden weiblich sein werden", sagt Vera Hausherr von WRO Schweiz. Sie setzt sich seit 2019 dafür ein, dass die Freude am Tüfteln und Programmieren alle Geschlechter erreicht.

In der Kategorie Robomission konnten in der Klasse Elementary (8 bis 12 Jahre) Elias Looser und Leandra Koch (Robo-Sapiens) von der Schule Russikon (ZH) den ersten Platz erreichen, in der Klasse Junior (11 bis 15 Jahre) Svenja Felber von der Kantonsschule Trogen (AR) und Simon Felber (Homeschooling), die unter dem Namen "Balda7strich3" antraten, und in der Klasse Senior (14 bis 19 Jahre) Quirin Meier und Mael Strasser von der Bezirksschule Windisch (AG). In der Kategorie Future Innovators (Senior, 14 bis 19 Jahre) heissen die Sieger Bethany Azaria und David Bänziger vom Gymnasium am Münsterplatz (BS).

Svenja Felber und  Simon Felber (© Herbert Wirz/ WRO)
Svenja Felber und Simon Felber (© Herbert Wirz/ WRO)