thumb

Der US-amerikanische Online-Bezahldienst Paypal mit Sitz im kalifornischen San José hat nach Differenzen mit den Behörden den Betrieb in der Türkei eingestellt. Die Bankenaufsicht des Landes hatte dem Konzern, der sich im Sommer letzten Jahres von Ebay abgespalten hatte, keine Lizenz ausgestellt.

Laut einem Bericht der staatliche Nachrichtenagentur Anadolu habe es Paypal abgelehnt, ein neues Gesetz zu befolgen, wonach die IT-Systeme von Geldinstituten sich in der Türkei befinden müssten, hiess es demnach zur Begründung. Paypal teilte auf seiner Website mit, türkische Kunden könnten ab Montag über den Dienst Geld weder versenden noch empfangen. Man habe keine andere Wahl gehabt, erklärte das Unternehmen gegenüber dem Blog "Techcrunch". Paypal nutze eine globale Zahlungsplattform und arbeite nicht in den einzelnen Ländern mit lokaler IT-Infrastruktur. Die Einstellung des Dienstes in der Türkei betreffe zehntausende Unternehmen und hunderttausende Kunden.

Weltweit verfügt Paypal über rund 180 Millionen Nutzer. In der Türkei sind unter Präsident Recep Tayyip Erdogan soziale Netzwerke und Online-Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube wiederholt temporär blockiert worden.