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Kabel Deutschland will die Kaufpläne für den kleineren Kabelnetzbetreiber Tele Columbus nicht mehr verfolgen. Grund dafür ist nicht etwa das Verbot des Kartellamts Anfang des Jahres, sondern die eigene Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern Vodafone.

Die Kabel Deutschland Holding habe nach eigenen Angaben die Beschwerde gegen die Entscheidung des Kartellamtes, die den 600 Mio. schweren Kauf von Tele Columbus untersagte, zurückgezogen. Dies berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf Reuters. Das Kartellamt verbot die Fusion von Kabel Deutschland und Tele Columbus, da ein Zusammenschluss den Wettbewerb in Ostdeutschland stark eingeschränkt hätte. Das Bundeskartellamt forderte dagegen, dass das Unternehmen fast 60 Prozent der zu erwerbenden Netze in Ostdeutschland veräussert.

Durch die Akquisition von Kabel Deutschland durch Vodafone für insgesamt 10,7 Mrd. Euro wird der Deutschen Telekom künftig in Sachen Mobilfunk, High-Speed-Internetverbindung per Kabel und Telefon-Angebote aus einer Hand die Stirn geboten. Ende voriger Woche wurde die Übernahme mit der Zustimmung der EU-Kommission abgeschlossen. Drei Viertel der Kabel Deutschland - Aktionäre hatte Vodafone mit einem Kaufangebot von 84,50 Euro je Aktie in bar sowie einer in Aussicht gestellten Dividende von 2,50 Euro je Aktie überzeugt. Zudem muss der Konzern die drei Mrd. Euro Verbindlichkeiten der Kabel Deutschland Holding übernehmen.