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Laut Angaben seiner Anwälte ist Julian Assange, der Gründer von Wikileaks, dazu bereit, sich von der schwedischen Staatsanwaltschaft zu Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung befragen zu lassen, so ihm Einsicht in die Ermittlungsakten gewährt wird. "Wir müssen Zugang zur Gesamtheit der Verfahrensakten bekommen", erklärt Assange-Verteidiger Baltasar Garzon.

Die Akten seien "seit viereinhalb Jahren in den Händen der schwedischen Staatsanwaltschaft und nicht in den Händen der Verteidiger", kritisierte der frühere spanische Ermittlungsrichter. Nach jahrelangem Stillstand war kürzlich Bewegung in den Fall des Wikileaks-Gründers gekommen: Die schwedische Staatsanwaltschaft bot dem 43-jährigen Australier an, ihn in seinem ecuadorianischen Botschaftsexil in London zu den Vorwürfen zu befragen. Die Anklage steht unter Zeitdruck, da einige der Assange zur Last gelegten Taten im August verjähren. Assange bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als politisch motiviert und fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen könnte.