thumb

Unter der Projektbezeichnung "IT@BE" soll im Kanton Bern eine Projektorganisation, die direkt an den Regierungsrat berichtet, jene IT-Projekte zügig umsetzen, die aufgrund einer unabhängigen Prüfung der Informatik durch die AWK Group in der Berner Kantonsverwaltung (UPI) vom Regierungsrat freigegeben wurden. Letztlich erhofft man sich, dass damit über 20 Millionen Franken in der IT eingespart werden könnten.

Gestützt auf zwei vom Grossen Rat in der Novembersession 2012 überwiesene Motionen hatte der Regierungsrat die Informatik der Kantonsverwaltung einer unabhängigen Überprüfung durch die Firma AWK Group unterziehen lassen. Die externe Untersuchung kam in ihrem Expertenbericht vom 12. März 2014 zum vorläufigen Schluss, dass der Sach- und Personalaufwand der Kantonsverwaltung im Informatikbereich langfristig über 20 Mio. jährlich Franken reduziert werden könnte. Mit den nun beschlossenen Umsetzungsmassnahmen will der Regierungsrat die Grundlagen dafür schaffen, damit diese Einsparpotenziale in den nächsten Jahren möglichst realisiert werden können.

Unter der Projektbezeichnung "IT@BE" sollen nun die Arbeiten zur Umsetzung der 46 Empfehlungen aus dem UPI-Bericht gestartet werden, wie es in einer Aussendung des Kantons heisst. Im Zentrum stehen dabei die Entwicklung einer Informatikstrategie, der Aufbau eines obersten Informatik-Steuerungsorgans sowie die Verbesserung des Kostenmanagements.

Projekt IT@BE

Das Projekt mit der Bezeichnung "IT@BE" wird den Angaben gemäss vom Regierungsrat als Auftraggeber verantwortet. Die direkte Steuerung erfolge durch einen Projektausschuss, in welchem die Finanzdirektorin als Vorsitzende, alle Generalsekretäre der Direktionen und der Staatskanzlei sowie die externe Projektleitung Einsitz nehmen. Die externe Projektleitung wird der Firma AWK Group übertragen.

Im Teilprojekt "Strategie und Organisation" werden im Wesentlichen die gesamtstaatliche Informatikstrategie und die Steuerungsorganisation für die Informatik in der Kantonsverwaltung erarbeitet und bis Mitte 2016 in den operativen Betrieb überführt. Für die Verbesserung des Kostenmanagements seien im zweiten Teilprojekt wirkungsvolle Controlling-Instrumente einzuführen, welche die finanzielle Steuerung und Führung des Informatikeinsatzes optimieren und für eine höhere Kostentransparenz sorgen. Es sei geplant, dieses Teilprojekt bis Ende 2015 abzuschliessen, so dass die Informatikbudgets für das Jahr 2017 bereits auf einer neuen Basis geplant werden können.

Projekt ERP

Ferner werde im Rahmen eines selbstständigen Projekts geprüft, ob die heute in den Bereichen Finanzen und Personal im Einsatz stehenden Informatiksysteme durch ein standardisiertes Enterprise Resource Planning (ERP)-System abgelöst werden sollen, lässt der Kanton Bern weiters verlauten. Der Regierungsrat erachte diese Prüfungsarbeiten für den Kanton als ebenso zwingend wie dringend. Die allfällige Einführung eines ERP-Systems wäre aus gesamtkantonaler Sicht das grösste, anspruchsvollste und finanzintensivste Vorhaben, das sich aus dem UPI-Bericht ergebe. Dies rechtfertige eine separate gesamtstaatliche Projektorganisation. In diesem Projekt werde auch ein separater Zeitplan verfolgt.

Bis Ende 2015 werde in einer ersten Projektphase eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, welche erste Grundsatzentscheide des Regierungsrates zur Einführung eines ERP-Systems und zur Ausgestaltung einer solchen Lösung ermöglichen soll.