thumb

Laut Aussagen des iranischen Telekommunikationsministers Mahmud Waesi soll künftig im Iran jedermann identifiziert werden, der das Internet nutzen will. Das Land werde aus nicht mehr nur unliebsame Webinhalte filtern, sondern jeden Internet-Anwender identifizieren, sobald sich dieser ins Web einloggt.

Waesi hatte schon vor einigen Wochen ein Kontrollsystem angekündigt, das es den Behörden ermöglichen soll, bestimmte Inhalte aus den Sozialnetzwerken zu filtern. Seit den Massendemonstrationen gegen die umstrittene Wiederwahl des damaligen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im Jahr 2009 blockiert Teheran regelmässig den Zugang zu Plattformen wie Twitter und Facebook. Denn genau über diese Social-Media-Netzwerke waren die Proteste vor fünf Jahren mobilisiert worden.

Nach der Wahl des moderaten Präsidenten Hassan Ruhani im Juni 2013 schöpfte man Hoffnung auf eine Lockerung der Internetzensur. Doch diese Hoffnungen löst sich immer mehr in Luft auf.