Iranische Behörden haben zahlreiche verschlüsselte Virtual Private Networks (VPN) blockiert, mit denen Nutzer die Internet-Filter der Regierung umgehen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf iranische Medien.

Im Iran wird der Zugriff zu "anstößigen oder kriminellen" Web-Angeboten blockiert. Über VPNs konnten Nutzer diese Filter bis jetzt umgehen, indem ihre Internetverbindung über Server im Ausland geleitet wurde. Laut Ramezanali Sobhani-Fard, Vorsitzender des parlamentarischen Telekommunikationsausschusses, wurde der Zugang zu "illegalen" VPNs nun jedoch unterbunden.

Genutzt werden dürften ab sofort nur mehr "legale und registrierte" Dienste, wie er gegenüber Mehr News erklärte. Diese sollen etwa von Finanzinstitutionen und anderen Organisationen aus Sicherheitsgründen genutzt werden. Durch die Maßnahme dürften auch Seiten wie Google und Yahoo ausgesperrt worden sein. Laut Sobhani-Fard soll das im Lauf der Woche genauer untersucht werden.

Kritiker betonen, dass die Internet-Nutzung der Bürger durch staatlich registrierte VPNs einfacher zu überwachen sei. Iranische Nutzer, die andere Methoden zur Umgebung der Zensur einsetzen, berichten, dass auch Kommunikationsdienste wie Skype und Viber betroffen seien.

Die Regierung habe die Internet-Blockaden in den vergangenen Monaten laut Berichten weiter verschärft, offenbar um eine weitere "Grüne Revolution" wie 2009 zu verhindern. Viele Demonstranten hatten sich nach der offenbar manipulierten Wahl damals über soziale Netzwerke organisiert. Im Juni findet die nächste Wahl im Iran statt.



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