Wirft man derzeit auch nur einen raschen Blick in Foren und soziale Netzwerke, könnte man meinen, dass die Veröffentlichung von iOS 6 ein komplettes Desaster war. Spitze Bemerkungen über die Defizite von Apples neuem Kartenservice dominieren derzeit das Geschehen, dazu kommt noch der Spott darüber, dass ausgerechnet dem sonst in dieser Hinsicht so klagsfreudigen Unternehmen von der Schweizer Bahn nun Design-Klau vorgeworfen wird.

Die nüchternen Zahlen der Marktforscher liefern hingegen eine andere Perspektive - und zwar eine mit der Apple schon wesentlich zufriedener sein wird. iOS6 verbreitet sich nämlich derzeit geradezu rasant unter den NutzerInnen des mobilen Betriebssystems.

So berichtet Chitika in einer Presseaussendung, dass nach gerade einmal 24 Stunden bereits 15 Prozent sämtlicher iOS-Geräte - also iPhone, iPod Touch und iPad - auf die neue Softwareversion aktualisiert wurden. Damit liegt die Verbreitungsgeschwindigkeit noch über der des Vorgängers, als nach 5 Tagen 20 Prozent sämtlicher iOS-Devices auf dem neuesten Stand waren.

Chitika merkt dabei auch an, dass Apple in dieser Hinsicht einen deutlichen Vorsprung zu Android hegt, bei dem zwei Monate nach der Vorstellung gerade einmal 1,5 Prozent aller Geräte mit "Jelly Bean", der neuesten Variante von Googles Betriebssystem, laufen.

Freilich hinkt dieser Vergleich etwas, da es im iOS-Universum keine Geräte von Drittherstellern gibt, die sich unabhängig um Updates kümmern. Googles eigene Smartphones und Tablets der Nexus-Reihe laufen hingegen mittlerweile praktisch alle auf "Jelly Bean". Trotzdem bleibt natürlich der Umstand, dass sich App-EntwicklerInnen bei iOS wesentlich früher auf die neuen Möglichkeiten der aktuellsten Softwareversion einlassen können.