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Eine Augmented-Reality-Kampagne der Times of India sorgt in der Zeitungsbranche derzeit für Aufsehen und gibt Ausblick auf den technologischen Wandel der Industrie. Das Start-up Atria Convergence Technologies (ACT) hat für einen Internetanbieter eine Anzeige entwickelt, die dem Leser über sein Smartphone zusätzliche Informationen über das Produkt einblendet.

Durch diese Kampagne sollen insbesondere junge und Technologie-affine Kunden angezogen werden. "Mit dieser Kampagne sprechen wir jene Internet-Nutzer an, die das fortschrittlichste Spektrum der Leser darstellen. Mit der eingesetzten Augmented-Reality-Technologie konnten wir viele Menschen ansprechen, die sich mehr Interaktivität wünschen", sagt Saurabh Mukherjee von ACT. Er fügt hinzu, dass die Kampagne für einen "logischen Schritt in die Zukunft" der Printbranche steht.

Die interaktive Anzeige war laut den Zeitungsmachern ein voller Erfolg. "40 Prozent aller Leser, die die Grafik gesehen haben, haben die interaktive Funktion mit ihren Smartphones getestet", sagt Mukherjee. Die verantwortliche Werbeagentur hat sich auf Augmented Reality spezialisiert und sagt der Technologie eine blühende Zukunft voraus.

Augmented Reality könnte laut Experten zum Verbindungselement zwischen klassischen Werbeformen und der Onlinewelt werden. Das schwedische Einrichtungshaus Ikea hat seinen aktuellen Katalog um Augmented-Reality-Funktionen erweitert, die Kunden per App aktivieren können. So sehen sie beispielsweise tanzende Stühle, sich öffnende Schranktüren oder ausziehbare Tische, wenn sie das Smartphone auf bestimmte Seiten des Prospekts richten.

Vorreiter auf diesem Gebiet ist Sony. Das "Wonderbook" kombiniert das Medium Papier mit der Konsole. Das Buch selbst ist dabei jedoch nur Platzhalter für Symbole, die von der Optik des Sony-Auges erfasst werden. Die eigentliche Action spielt sich auf dem Bildschirm ab, wo die Realität vor der Kamera mit virtuellen Elementen erweitert wird - etwa dreidimensionalen Papierdrachen.

Die Technologie existiert schon seit 2008, der grosse Durchbruch ist bisweilen jedoch ausgeblieben. Vor allem aufgrund der grossen Datenmengen, die heruntergeladen werden müssen, stellte sich kein Erfolg ein. Durch den Siegeszug von mobilen Internetanbindungen scheint diese Barriere nun überwunden zu sein.