Home Offiice: kein Killerkriterium bei Jobwahl (Bild: Pixabay/Stocksnap)

Vor vier Jahren hat die Corona-Pandemie dem Homeoffice zum Durchbruch verholfen. Heute ist Homeoffice für weniger als die Hälfte der Beschäftigten möglich, und bei einem Viertel der Berufstätigen mit Homeoffice-Möglichkeit hat der Arbeitgeber diese wieder begrenzt. Vielen Berufstätigen ist Homeoffice zwar wichtig, ein Killerkriterium bei der Arbeitgeberwahl ist es aber nur für wenige, wie das Jobs-Netzwerk Xing in einer Befragung unter Berufstätigen in der Deutschschweiz herausfand.

Im Auftrag des Jobs-Netzwerks Xing hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa Anfang Jahr in der Deutschschweiz fünfhundert Beschäftigte zum Thema Homeoffice und Remote Work befragt. Dabei gaben vier von zehn Befragten an, dass sie die Möglichkeit haben, zumindest teilweise im Homeoffice zu arbeiten. Bei 20 Prozent gibt es eine generelle Anwesenheitspflicht und 35 Prozent gehen einem Beruf nach, der nur vor Ort ausgeübt werden kann. Männer haben mit 50 Prozent häufiger die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten als Frauen mit 29 Prozent.

Von den Befragten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten können, sagen 26 Prozent, dass ihr Arbeitgeber die Möglichkeit für Homeoffice bereits begrenzt hat. Weitere 19 Prozent befürchten, dass eine Reduzierung bevorsteht. Rund die Hälfte (52 Prozent) glaubt, dass in ihrem Unternehmen die aktuellen Möglichkeiten für Homeoffice beibehalten werden.

41 Prozent der Befragten geben an, dass die Möglichkeit für Homeoffice einen Arbeitgeber attraktiver macht. Für rund ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten, die aktuell nicht im Homeoffice arbeiten können, wäre dies ein Grund, den Arbeitgeber zu wechseln. Ein Killerkriterium bei der Jobsuche ist das Fehlen von Homeoffice-Möglichkeiten indes für wenige. Während 45 Prozent trotz Aussicht auf mehr Lohn von einer Bewerbung absehen, wenn der Standort eines Unternehmens nicht passt, so lassen sich nur 21 Prozent aufgrund fehlender Homeoffice- oder Remote-Work-Möglichkeiten abschrecken. Auch schlechte Führungskultur, schlechte Erfahrungen mit dem Arbeitgeber im Bekanntenkreis, eine finanzielle Schieflage des Unternehmens oder ein schlechtes Unternehmensimage sind alles wichtigere Ausschlusskriterien als das Fehlen von Homeoffice-Möglichkeiten.

Der Effekt von Homeoffice auf die Produktivität wird von den Befragten, die zumindest teilweise zuhause arbeiten können, positiv bewertet. 21 Prozent schätzen die eigene Arbeitsleistung im Homeoffice als viel höher ein, 27 Prozent als etwas höher. 9 Prozent finden, dass sie im Homeoffice etwas weniger leisten und 4 Prozent geben an, dass ihre Arbeitsleitung zuhause viel niedriger ist.

Sandra Bascha, Kommunikationsverantwortliche von Xing in der Schweiz, sagt: "Beschäftigte in der Deutschschweiz bewerten ihre eigene Produktivität im Homeoffice subjektiv sehr positiv. Dennoch ist der regelmässige persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in vielen Berufen weiterhin wichtig. Für Unternehmen ist es deshalb essenziell, die jeweiligen Stärken von Homeoffice und Arbeiten im Büro bewusst auszuspielen."



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