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Der US-amerikanische IT-Riese mit Hauptsitz im kalifornischen Palo Alto rührt die Werbetrommel für einen gemeinsamen europäischen Datenraum. "Wir treten für eine europäische Cloud ein", erklärte HP-Deutschlandchef Heiko Meyer gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. "Wir sollten einen gemeinsamen Datenraum für Europa entwickeln wie den europäischen Wirtschaftsraum," betonte Meyer.

Im Sog der NSA-Affäre haben sich etliche europäische Firmen für rechtliche Abkommen zu Diensten und Software ausgesprochen, auf die die Nutzer über das Internet zugreifen (Cloud Computing). Beispielsweise forderte der ehemalige SAP-Chef Jim Hagemann Snabe bereits letztes Jahr europäische Regeln für Datendienste. Und Ex-Telekom-Chef René Obermann sprach sich für ein sogenanntes "Schengen-Routing" aus - Internet-Dienste, bei denen die Daten auf dem Weg zwischen zwei Punkten in Europa entsprechend auch die europäischen Grenzen nicht verlassen sollen.

HP nun, deren Schweizer Zentrale sich in Dübendorf befindet, will sich jetzt der Technologie dahinter annehmen. Unter dem EU-Forschungsprogramm "Horizon 2020" habe HP einen Antrag für ein Projekt namens "Cloud 28+" eingereicht, tat Meyer kund. Darunter versteht der IT-Gigant einen rechtlichen und technologischen Rahmen für Cloud-Dienste in den 28 EU-Mitgliedsländern. Auf dieser Basis wolle HP einen gemeinsamen Marktplatz für Cloud-Anwendungen schaffen. In dem Entwurf von HP sollen die Internetdienste in lokalen Rechenzentren nach den jeweiligen Sicherheitsanforderungen gemanagt werden, erklärte Meyer. Verbunden werden sollen die lokalen Angebote mit Hilfe von Standards und einem offenen Betriebssystem.

Nach einer Modellrechnung des US-Marktforschers IDC im Auftrag der EU-Kommission würde ein solcher gemeinsamer Datenraum den Beitrag von öffentlichen Cloud-Diensten zum Bruttoinlandsprodukt auf 250 Milliarden Euro bis 2020 steigern. Ohne die europäische Cloud läge er dann lediglich bei 88 Milliarden Euro, heisst es.



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