Bildquelle: Motel One

Die Hackergruppe ALPHV, die zuletzt auch an Ausfällen zahlreicher Spielautomaten in Las Vegas beteiligt war, hat nun auch auf die deutsche Hotelkette Motel One mit Hauptsitz in München einen Cyberangriff lanciert. Laut eigenen Angaben der Hotelkette habe man die Auswirkungen aufgrund entsprechender Massnahmen gering halten können. Zu einem anderen Ergebnis kommt allerdings die "Süddeutschen Zeitung" (SZ). Recherchen hätten ergeben, dass der geleakte Datensatz knapp sechs Terabyte gross sei und annähernd vollständige Übernachtungslisten seit 2016 enthalte. Die Hackergruppe selber veröffentlichte eine Mitteilung worin sie kundtut, insgesamt 24.449.137 Dateien im Umfang von etwa 6 TB aus dem Netzwerk von Motel One exfiltriert zu haben.

Wobei ein Grossteil der Daten auf Buchungsbestätigungen der letzten drei Jahre in Form von PDF- und RTF-Dateien entfalle. Aber auch private Rechnungsadressen, Kontaktinformationen, gewählte Zahlungsarten, Geburtsdaten von Kunden, interne Geschäftszahlen und einige Handynummern von Mitarbeitenden seien online zu finden. Darüber hinaus gebe es eine "beträchtliche Menge" an Kreditkartendaten sowie interne Unternehmensdokumente, die "zweifellos sensible Informationen enthalten", so ALPHV im Bekennerschreiben.

Motel One hatte bereits am 30. September auf Twitter (X) bestätigt, Ziel eines Hackerangriffs gewesen zu sein. Der Vorfall werde derzeit noch von IT-Sicherheitsexperten untersucht. Zudem sei eine Strafanzeige gestellt worden. Die Übernachtungsdaten stammten dem SZ-Bericht zufolge von "Notfalllisten", die Hotels der Kette täglich anlegen. Auf die Frage, warum diese Angaben offensichtlich über Jahre gespeichert wurden, gab Motel One auf "SZ"-Anfrage keine Antwort. Der Gründer und Miteigentümer der Kette, Dieter Müller, dessen Daten ebenfalls im Leak veröffentlicht wurden, forderte angesichts des Datenlecks die Politik auf, die Cyberabwehr massiv aufzurüsten.



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