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Das @-Zeichen ist heute grundlegender Bestandteil von E-Mail-Adressen, es steht dort zwischen Benutzername und Domain. Ausserdem wird es als Symbol für das Internet genutzt, zum Beispiel auf Wegweisern zu Internetcafés. Die Entstehungstheorien zu diesem Zeichen reichen aber bis ins Mittelalter zurück.

Der Ursprung des @-Symbols ist unklar, es gibt mehrere Hypothesen. Zwei davon werden im Mittelalter angesiedelt: entweder die Entstehung als handschriftliche Verschmelzung (Ligatur) der Buchstaben a und d des lateinischen Wortes ad (deutsch: zu, an‚ bei) oder als Abkürzungszeichen. So soll es im Italien des 16. Jahrhunderts als Hohlmasseinheit genutzt worden sein.

Nach einer weiteren Theorie hat sich das @ als Ligatur aus französisch à mit derselben Bedeutung wie heute entwickelt, z. B. 2 Stück à 500 Gramm (= zu je 500 Gramm).

Die schlüssigste Theorie aber ist, dass die Mauren das Zeichen als Masseinheit auf die Iberische Halbinsel brachten, was heute noch auf aus dieser Zeit stammenden Wein- und Olivenfässern zu sehen ist. In der Folge nutzten es spanische, portugiesische und dann auch französische Kaufleute, die mit Stieren und Wein handelten, als ein Mass für Festes und Flüssiges namens arroba, etwa zehn Kilogramm (25 Libras) oder 15 Liter. Das Wort ist arabisch, الربع / ar-rubʿ bedeutet "das Viertel". Die Einheit arroba(s) wurde mit dem Zeichen @ dargestellt. Der Name arroba für das @ hat sich seither in Spanien, Frankreich, Portugal und Brasilien erhalten.

In den Akten des deutschen Reichskammergerichts aus dem 18. Jahrhundert wurde das @ mit der Bedeutung contra ("gegen“) benutzt: beispielsweise Maier @ Müller.

Im 19. Jahrhundert stellte das @-Zeichen nach gängiger Typografen-Meinung eine Ligatur dar, die schon als altes Bleigusszeichen in der Monotype-Schriftenbibliothek in London Mitte des 19. Jahrhunderts auftaucht. Es handelte sich um ein kaufmännisches Zeichen, das damals commercial a genannt wurde. Aus Preisangaben wie 5 apples @ 10 p ergibt sich die Bedeutung: five apples at 10 pence ("5 Äpfel zu 10 Pence“). Seit den 1880er Jahren ist das @ auf englischen Schreibmaschinen nachgewiesen.

Im 20. Jahrhundert verwendete das Fieldata-Computerprojekt des US Army Signal Corps aus den 1950er Jahren einen Zeichensatz, welcher auch der ursprüngliche Zeichensatz der Computer der Serie 1100 von Univac war und der grossen Einfluss auf den späteren ASCII-Zeichensatz haben sollte. Hier wurde dieses Zeichen als Master Space (MS) bezeichnet und diente zur Einleitung von Steueranweisungen.

Bei der Erfindung der E-Mail 1971 wurde nach einem noch ungenutzten Zeichen im Schriftsatz amerikanischer Fernschreiber (ASCII) gesucht, das zwischen Benutzer- und Rechnername gesetzt wird und die beiden Namen eindeutig trennen sollte. Dabei stiess Ray Tomlinson auf das @ und benutzte es als Symbol für at in E-Mail-Adressen. Die Benennung at (= bei) passte auch deshalb, weil der Benutzername vor dem @ eine Person und die Domain hinter dem @ ursprünglich meist den Grossrechner des Betriebs oder Instituts bezeichnete, bei dem die Person arbeitete. (Quelle: Wikipedia)