thumb

IT-Sicherheitsexperten warnen vor neuen Superviren, die sich mit Maschinenlernen selbst weiterentwickeln: Künstliche Intelligenz könnte Malware noch gefährlicher machen und die Branche vor neue Herausforderungen stellen. Denkbar wäre etwa, dass Textfragmente von Freunden aus Social Media analysiert werden, um Phishing-Mails an deren Sprechweise anzulehnen. Nutzer könnten somit um einiges leichter getäuscht werden.

Gegenüber Business Insider warnt Dave Palmer, Chef der Cybersicherheitsfirma Darktrace auch davor, dass smarte Viren tiefer in die Netzwerke ihrer Ziele eindringen, um dann nicht – wie nun üblich – Daten zu verschlüsseln, sondern elementare Bestandteile der Infrastruktur zum Stillstand zu bringen. Künstliche Intelligenz könnte jenes Objekt identifizieren, dessen Ausfall das Ziel am meisten schwächt.

Ausserdem warnte Palmer, der natürlich ein Interesse an der Angst vor Viren hat, vor "Langzeit-Malware", die systematisch und im Verborgenen Konkurrenten schwächt. So ist es beispielsweise für das Geschäft einer Ölfirma viel schädlicher, wenn der Virus nicht etwa eine Pipeline ausser Gefecht setzt, sondern die Berechnungen des Unternehmens manipuliert, sodass diese Grundstücke erwirbt, auf denen definitiv kein Öl zu finden ist. Ein Hoffnungsschimmer besteht allerdings darin, dass Künstliche Intelligenz auch auf der "Gegenseite" der Virusabwehr zum Einsatz kommen kann.