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Die US-amerikanische Suchmaschinenkönigin Google mit Sitz im kalifornischen Mountainview muss für unerlaubte Internetkäufe von Kindern eine saftige Entschädigung zahlen. Wie die US-Aufsichtsbehörde FTC verlauten liess, stimmte der Suchmaschinenriese einem Vergleich über mindestens 19 Millionen Dollar zu. Zuvor musste bereits eine ähnliche Strafe hinnehmen.

Das Geld aus dem Vergleich soll an Eltern gehen, deren Kinder bei Apps aus dem Online-Laden Google Play auf unbeaufsichtigte Einkaufstour gegangen waren. Im Gegenzug stellt die FTC ein Verfahren gegen den US-Konzern ein. Die sogenannten In-App-Käufe, die Kinder ohne das Wissen ihrer Eltern auf Smartphones oder Tablets tätigten, gehen bis ins Jahr 2011 zurück. Der Nachwuchs bestellte dabei für Spiele und andere Softwareprogramme aus Google Play Zubehör oder virtuelles Geld. Durch diese Zukäufe können schnell Kosten in dreistelliger Höhe entstehen.

Unter den Auflagen der FTC muss Google nun alle Nutzer seines Online-Ladens kontaktieren und auf die Möglichkeit einer Entschädigung hinweisen. Mit dem Vergleich stellt Google mindestens 19 Millionen Dollar bereit. Eine Obergrenze gibt es nicht - sie hängt davon ab, wie viele Betroffene sich melden. Sollten die 19 Millionen Dollar zu viel sein, geht der Rest an das US-Finanzministerium. FTC-Chefin Edith Ramirez erklärte, dass die Bestimmungen des Verbraucherschutzes im Zeitalter des mobilen Internets weiter Gültigkeit besässen. Google nahm an seinem Online-Laden nach eigenen Angaben bereits Änderungen vor, um Eltern vor unerwünschten Kosten durch In-App-Käufe ihrer Kinder zu schützen.

Einen ähnlichen Vergleich wie Google hatte die FTC Anfang des Jahres bereits mit Apple geschlossen. Die iPhone-Erfinderin erklärte sich damals zu einer Zahlung von mindestens 32,5 Millionen Dollar bereit. Die Aufsichtsbehörde geht wegen In-App-Käufen von Kindern seit Juli auch gegen den Online-Händler Amazon vor. Allerdings ist hier eine Einigung noch ausständig.