Stephen Wilhite (Bild:zVg)

Stephen Wilhite, der Erfinder des GIF, ist bereits vergangene Woche im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben. Dies berichteten mehrere US-amerikanische Zeitungen und Online-Medien. Wilhite machte mit seiner Entwicklung das Web zu einem deutlich bunteren, bewegteren Ort – egal ob "Side-Eyeing Chloe", Homer Simpson, der im Busch verschwindet, Michael Jackson, der Popcorn isst, oder Ex-US-Präsident Barack Obama, der sein Mikro fallen lässt: Ohne GIFs würde der Netzkultur der vergangenen Jahre ein wesentlicher Teil fehlen.

Wobei die Erfindung Wilhites eigentlich schon deutlich älter ist. Sogar älter als das Web selbst: GIF, das "Graphic Interchange Format", war als Bildformat für den frühen Onlinedienst Compuserve gedacht und kam bereits 1987 zum Einsatz.

Das Format war für "hoch-qualitative, hoch-auflösende Grafiken" gedacht. Was das damals bedeutete: Bilder konnten bis zu 256 verschiedene Farben haben und konnte trotzdem über die langsamen Modemverbindungen der späten 1980er und frühen 1990er Jahre in annehmbarer Geschwindigkeit übertragen werden.

Im Gegensatz zu anderen damaligen Bildformaten unterstützte GIF auch Animationen. In der Frühzeit des World Wide Web war der Einfluss des GIF bald sichtbar: Auf privaten Homepages tummelten sich oft mehrere tanzende Skelette, lodernde Flammen und andere bewegte Bilder, die vom oft dürftigen Textinhalt ablenkten. Aber auch jetzt, über drei Jahrzehnte später, ist das Format noch immer relevant: GIF wurde zum Synonym für kurze Videos ohne Ton, die sich vor allem als Bewegtbildreaktion in Chats perfekt eignen.



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