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Die gerichtlich verhängte Blockade des Internetdienstes Whatsapp in Brasilien, die seit Donnerstagfrüh gültig war, ist nun von einem anderen Gericht wieder aufgehoben worden.

Ein Richter des Gerichtshofs des Bundesstaates São Paulo bezeichnete die Massnahme einer Richterin der Stadt São Bernardo do Campo als "unangemessen". Eine Geldstrafe sei angebrachter als Dutzende Millionen an Nutzern zu bestrafen, betonte Richter Xavier de Souz. Kurz nach der Entscheidung funktionierte der Dienst wieder, mit dem Nutzer über das Netz kostenlos Nachrichten verschicken können. Insgesamt dauerte die Blockade rund 14 Stunden an.

Hintergrund der ursprünglich auf 48 Stunden verfügten Blockade war ein Strafverfahren, in dem der Anbieter nicht kooperiert haben soll. Dabei könnte es um über den Dienst ausgetauschte Hinweise auf ein Verbrechen gehen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte die Blockade des zu seinem Unternehmen gehörenden Dienstes Whatsapp scharf kritisiert. "Das ist ein trauriger Tag für Brasilien", meinte er. Brasilien zählt zu denjenigen Ländern, in denen Whatsapp eine besonders hohe Verbreitung geniesst.