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Der britische Geheimdienst will ein Facebook-ähnliches Portal entwickeln, um geheime Informationen zu kommunizieren und den in dem Land wachsenden Cyber-Terrorismus zu bekämpfen. Britische Netzwerke wurden immer häufiger von anderen Staaten attackiert und milliarden-schwere Geheimnisse gefahndet.

Die Behörde der Regierungskommunikation, die Polizei und die Industrie-Experten wollen in Zusammenarbeit ein Social-Media-Portal gründen, um das britische Regierung und die Industrie zu schützen. Die Plattform wird als "Facebook für Cyber-Sicherheitsbedrohungen" bezeichnet. Jeder, der Mitglied der "Cyber Security Information Sharing Partnerships" ist, erhält einen eigenen Zugang zu diesem Web-Portal. Es funktioniert ähnlich wie Facebook.

Analysten werden sich an einem geheimen Standort in London zusammenschliessen und sich ihre geheimen Informationspartner für den Datenaustausch auf dem Portal auswählen. Zudem zeigen grosse Bildschirme detailliert und in Echtzeit an, wer oder was gerade attackiert wird. Rund 15 Personen mit einer sogenannten "Unbedenklichkeitsbescheinigung" werden das Landesgeschehen überwachen.

"Grundsätzlich kommt es darauf an, wie das System genau entwickelt ist. Soziale Netzwerke wollen aber prinzipiell Öffentlichkeit schaffen. Social Media für den Geheimdienst zu nutzen, würde diesen ad absurdum führen", sagt der Schweizer Markenexperte Stefan Vogler. Der Gebrauch sozialer Netzwerke stehe im Widerspruch zum Geheimdienst.

Soziale Medien scheinen mittlerweile in jedweder Branche Einzug zu halten und machen auch vor dem Geheimdienst nicht Halt. Die Umschreibung als "Facebook für Cyber-Sicherheitsbedrohungen" sei laut Vogler jedoch etwas fragwürdig gewählt. "Facebook ist ein generischer Begriff ", betont der Spezialist. Die Absicht, dieses Projekt öffentlich zu bekunden und es derart zu bezeichnen, ist etwas dubios.



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