thumb

Mit einer Früherkennungsanlage rüstet sich das Aargauer Zentralgefängnis in Lenzburg gegen Drohnen. 200.000 Franken investiert die Justizvollzugsanstalt in das Abwehrsystem gegen kleine Flugobjekte, das etwa Drohnen, Modellflieger und Ballone sowie auch über die Mauer geworfene Gegenstände, die grösser als sieben Zentimeter sind, erfassen kann.

Gemäss den Angaben des Justizdepartementes handelt es sich um eine aus Radar und Video kombinierte Anlage. Die Justizvollzugsanstalt Lenzburg hat 300 Haftplätze. Geliefert wird das Abwehrsystem von der Rheinmetall Air Defence in Zürich, die die entsprechende Ausschreibung gewonnen hat. Die Anlage werde im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen, heisst es.

Das System diene dazu, das Personal zeitgerecht zu alarmieren, damit dieses auf dem weitläufigen Areal der JVA Lenzburg die entsprechenden Massnahmen treffen könne, so die Mitteilung. Auf eine aktive Störung von motorisierten Drohnen mittels elektronischer Störmechanismen wurde verzichtet. Ein solches System könne mit der technischen Entwicklung von Drohnen nicht Schritt halten und wäre mit wesentlich höheren Kosten verbunden, so die Begründung der JVA.

Hintergrund der Anschaffugng ist, dass Angriffe mit Drohnen gegen Justizvollzugsanstalten in den letzten Jahren weltweit zugenommen haben. In Deutschland beispielsweise ist es in den letzten Monaten beinahe wöchentlich zu Angriffsversuchen mittels Drohnen auf Justizvollzugsanstalten gekommen. Auch in der Schweiz wurden bereits mehrere Versuche registriert, mit Drohnen verbotene Gegenstände in die Anstalten einzufliegen.