Amazon wird in Frankreich stark kritisiert (Bild Flickr/ Robert Scoble)

Frankreichs Wirtschaftsminister hat den US-Versandhändler Amazon für seinen Umgang mit Mitarbeitern in der Coronakrise scharf kritisiert. Der Druck sei inakzeptabel, und er werde es Amazon wissen lassen, sagte Bruno Le Maire dem Sender France Inter. Er reagierte damit auf Klagen von Mitarbeitern und Gewerkschaftern. Diese monierten, dass Amazon den Mitarbeitern in den Lagern mit Verdienstausfall drohe, wenn diese aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu Hause blieben. Sie warfen dem Unternehmen zudem fehlende Schutzmassnahmen vor.

Le Maire stellte ausserdem in Aussicht, dass Buchhandlungen künftig unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen wieder öffnen könnten. Diese hatten darüber geklagt, in Zeiten der Ausgangssperre noch stärker unter dem Versandriesen zu leiden als sonst. Er sehe nicht, warum Amazon diesen Markt komplett übernehmen sollte, sagte Le Maire. Er schlage vor, dass Regeln aufgestellt werden, die es den Buchhändlern erlauben, wieder zu öffnen.

Amazon hatte auf die Vorwürfe der Gewerkschaften und Mitarbeiter reagiert: Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter betrachte das Unternehmen als oberste Priorität, zitierten mehrere Medien eine Mitteilung des US-Giganten. Man halte sich strikt an die Empfehlungen und Richtlinien der Regierung.