Amazon will Digitalsteuer anderen aufbürden (Bild: Archiv)

Der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon will die Kosten für die neue französische Digitalsteuer auf die Drittanbieter seiner Plattform Marketplace abschieben. Angesichts der "massiven Investitionen" in neue Dienstleistungen für Amazon-Kunden und Drittanbieter könne Amazon eine "zusätzliche Besteuerung" nicht stemmen, liess der Konzern verlauten.

Amazon habe die Behörden davor "gewarnt", dass kleinere französische Unternehmen durch die Zusatzkosten einen Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Firmen hätten, heisst es. Frankreichs Wirtschaftsministerium antwortete, dass das neue Gesetz eine solche Umlegung auf Dritte nicht vorsehe.

Trotz grosser Proteste aus den USA hatte Frankreich Anfang Juli die „Gafa-Steuer“ eingeführt. Der Name steht für Google, Amazon, Facebook und Apple – US-Internetkonzerne, die in Europa kaum Steuern zahlen, da sie dort oft nicht mit Filialen physisch präsent sind. Sie gilt rückwirkend ab 1. Jänner. Die US-Regierung betrachtet die Steuer als „Diskriminierung“ von US-Firmen. Die Regierung in Paris will bis Ende 2020 eine Digitalsteuer auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erreichen und die nationale Regelung dann abschaffen.



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