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Forscher der Universität Ulm arbeiten an einem neuen Algorithmus, der die erhobenen Daten von Fitness-Trackern auf ihre Glaubwürdigkeit hinaus prüft. "Jetzt, wo sich Gesundheitseinrichtungen und auch Versicherungsfirmen immer öfter auf Fitness-Tracker verlassen, ist es umso wichtiger, die Systeme abzusichern", unterstreichen die Entwickler die Wichtigkeit ihres Ansatzes.

Die Wissenschaftler sind mit der Software in der Lage, Systeme von Fitness-Trackern so zu modifizieren, dass ganz automatisch erkannt wird, ob datierte Aktivitäten der Anwender Fakes oder tatsächlich reale Leistungen sind. Von dem Algorithmus profitieren künftig womöglich vor allem Versicherungen, die mittlerweile verbreitet Ermässigungen anbieten, wenn sich Kunden in ihrem Alltag ausreichend bewegen und einen sportlichen Lebensstil führen.

Die Entwicklung funktioniert, denn der Algorithmus konnte eingegebene Daten im Testlauf mit einer Richtigkeit von rund 84 Prozent einordnen. "Bislang haben nur wenige Studien versucht, Tracking gegen Schummelei abzusichern", so die Experten. Die ersten Erfolgsergebnisse erzielten die Ulmer auf Activity-Tracker-Software für Handys. Sie gehen davon aus, dass der Algorithmus auch für Wearables geeignet ist. Das sollen weitere Tests beweisen.

Fitness-Tracker sollen eigentlich zu hohen Leistungen antreiben, doch viele Patienten und Versicherungskunden sehen überwachte Bewegung eher als lästig. "Die mit den Geräten verbundene Software ist oft mit Spielelementen angereichert. Der so suggerierte spielerische Umgang mit dem eigenen Körper kann motivierend sein. Ob die Benutzer die Grenzen eines spielerischen Umgangs mit dem Körper erkennen und eine ernsthafte Interpretation der Messergebnisse vornehmen können, ist derzeit noch unklar", erläutert etwa der Medienpädagoge Christian Swertz die Vorteile vom Tracking.