Bild: FHNW

Die Arbeitswelt 4.0 (auch "New Work" genannt) ist ein wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation von Unternehmen. 88 Prozent der im Rahmen einer FHNW-Studie befragten Unternehmen betreiben zwar die Transformation ihrer Arbeitswelt, aber nur rund die Hälfte dieser Unternehmen binden dabei auch ihre Mitarbeitenden in den Prozess mit ein.

Überhauput haben bislang erst 12 Prozent der befragten Unternehmen bereits ein fortschrittliches Stadium in der Arbeitswelt 4.0 erreicht; 45 Prozent der Unternehmen befinden sich gerade in der Transformation und 43 Prozent stehen noch am Anfang. Und satte 76 Prozent der Unternehmen verfügen über keine Strategie zur Arbeitswelt 4.0 oder diese ist den Mitarbeitenden nicht bekannt. 58 Prozent der Unternehmen binden die Mitarbeitenden in der Gestaltung der Arbeitswelt 4.0 nicht mit ein. Die grössten Barrieren für Unternehmen sind das fehlende Wissen/Know-How (42 Prozent), bestehende, teilweise starre Führungs- und Organisationsstrukturen (41 Prozent) und Konflikte mit anderen Unternehmensprioritäten (35 Prozent), so die Studie. Die wichtigsten Gründe für die Arbeitswelt 4.0 sind demnach der Innovationsdruck (66 Prozent), eine bessere interne Kommunikation (64 Prozent) und das Erlangen von mehr Flexibilität (55 Prozent).

Nach der ersten grossen Schweizer Studie zur digitalen Transformation vor zwei Jahren liegt nun der zweite Forschungsband zur Arbeitswelt 4.0 vor. Autorinnen und Autoren der Hochschule für Wirtschaft FHNW und der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW sowie der Future Work Group untersuchten den Stand der Arbeitswelt 4.0 durch eine breit angelegte Studie mit 1'144 Teilnehmenden. Die Arbeitswelt 4.0 kann demnach als strategische Initiative beschrieben werden, welche die Potenziale von optimierten Prozessen, der Automatisierung, verstärkter Zusammenarbeit und Vernetzung sowie beim Einsatz von Technologien im Kontext von Menschen und besonders Mitarbeitenden freisetzt. Dabei stehen die drei Dimensionen People (Mitarbeitende), Place (Arbeitsumfeld) und Technology (Technologien) im Zentrum der Arbeitswelt 4.0.

Gemäss Studienleiter Prof. Marc K. Peter vom Institute for Competitiveness and Communication der Hochschule für Wirtschaft FHNW hat jede Dimension ihre Besonderheiten. In der People-Dimension werden die Themen der Unternehmens- und Führungskultur, der Zusammenarbeit, Arbeitgebendenreputation sowie Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden hoch gewichtet. Im modernen Arbeitsumfeld (Place) ist das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten vorhanden und in der Technologie-Dimension (Technology) unterstützen gezielte Hardware- und Software-Investitionen die Transformation in die Arbeitswelt 4.0.

Das Forschungsprojekt wurde u.a. von der Gesundheitsförderung Schweiz, Sedus Stoll, Sharp Electronics und Lenovo unterstützt. Die Studienresultate sowie der Praxisleitfaden zur Arbeitswelt 4.0 sind als PDF kostenlos erhältlich auf www.arbeitswelt-zukunft.ch.