Gekaufte Follower auf Twitter und Co (Foto: pixabay.com, mohamed_hassan)

Die US-Handelskommission Federal Trade Commission (FTC) setzt im Kampf gegen gefälschte Online-Reviews und den illegalen Handel mit Followern und Likes auf Abschreckung. So soll ein Unternehmer aus Florida wegen des Verkaufs von "falschen Indikatoren zum Social-Media-Einfluss" zu einer Geldstrafe von 2,5 Mio. Dollar (rund 2,25 Mio. Euro) verdonnert werden. Auch der Beauty-Konzern Sunday Riley soll zwei Jahre lang gezielt Tests gefälscht haben, um die Verkäufe anzukurbeln.

"Die FTC wird den betrügerischen Online-Marketing-Taktiken von zwei Unternehmen und deren Hauptverantwortlichen Einhalt gebieten", so die US-Kontrollbehörde. Das erste davon habe nachweislich einen regen Handel mit Followern und Likes betrieben, um den Anschein eines grösseren Einflusses im Social-Media-Bereich vorzutäuschen. Das zweite Unternehmen habe von seinen Mitarbeitern gefälschte Produkt-Reviews auf bekannten Seiten von Internethändlern posten lassen.

"Ein solches Verhalten schadet dem E-Commerce und macht es den Konsumenten unmöglich, qualifizierte Kaufentscheidungen zu treffen", stellt die FTC klar. Der erste Fall betrifft die Social-Media-Agentur Devumi und dessen Besitzer, German Calas. "Das ist das erste Mal, dass wir uns mit einem Urteilsspruch konkret gegen den Kauf und Verkauf von falschen Social-Media-Indikatoren richten. Diese sind wichtige Kennzahlen, auf die sowohl Firmen als auch Individuen zurückgreifen, um Personal-, Kauf- oder Investitionsentscheidungen zu treffen."

Und die FTC weiter: "Unehrlichkeit im Online-Handel geht genauso auf Kosten der Verbraucher wie der Unternehmen, die sich an die Regeln halten. Das Posten von Fake-Reviews und der Handel mit Fake-Followern sind illegal und werden nicht toleriert", ergänzt Andrew Smith, Leiter des Bereichs Conumer Protection bei der FTC.

Der Einschätzung vieler Experten zufolge könnten die aktuellen harten Urteile und Strafzahlungen nachhaltige Auswirkungen auf den gesamten digitalen Online-Handel und Social-Media-Sektor haben. "Diese Fälle könnten zu echten Benchmarks werden, wenn es darum geht, mit dem zunehmenden Geschäft mit falschen Followern und Reviews aufzuräumen", meint etwa Andrew Hutchinson vom US-Branchenportal "Socialmediatoday".

Sowohl Devumi als auch Sunday Riley sollen sich aber mittlerweile mit der FTC auf einen aussergerichtlichen Vergleich geeinigt haben, um weiteren finanziellen und imagetechnischen Schaden für die eigenen Unternehmen abzuwenden. "Das ändert nichts daran, dass die Zeit der Fake-Verkäufe und -Käufe schon bald zu Ende sein könnte", unterstreicht Hutchinson.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals