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Fake-Accounts sind in sozialen Medien mittlerweile so perfekt angelegt, dass sie für grossen wirtschaftlichen Schaden sorgen können, denn Unternehmen können sie oftmals nur schwer entlarven. Erst jüngst hat ein Twitter-Nutzer mit gefakten Studien für einen Eklat unter Aktieninhabern gesorgt.

Ein prominentes Beispiel ist der Fall eines 62-jährigen Schotten, der auf dem Kurznachrichtendienst zwei Accounts für nicht existierende Marktforschungsunternehmen erstellte. Diese Profile gaukelten User echte Studienergebnisse vor. Dem Betrüger gelang es auf diese Weise, falsche Infos über Aktien in Umlauf zu bringen. Immer wenn die Preise an der Börse durch seine erfundenen Marktforschungsergebnisse fielen, kaufte er neue Anteile ein. "Nach der Veröffentlichung seiner Tweets sank der Marktwert eines betroffenen Unternehmens um ganze 16 Prozent", informierte unlängst die U.S. Securities and Exchange Commission.

"Das Wort Fake-Accounts ist etwas irreführend, denn es lässt eine umfassende Unechtheit vermuten. Fake-Accounts werden aber von Menschen betrieben und sind insofern echt. Darum sind sie kaum als Fake-Accounts zu erkennen, unecht sind nur die Absichten der Menschen. Sie sind Betrügerinnen und Betrüger. Ob andere Menschen in betrügerischer Absicht handeln oder nicht, ist schwer zu erkennen, weil wir als Wesen, die auf die Teilnahme an Gemeinschaften angewiesen sind, anderen Menschen zunächst einmal vertrauen - und in der Regel auch vertrauen können", unterstreicht etwa der Medienpsychologe Christian Swertz.

Mit ein paar einfachen Klicks brachte der Schotte alteingesessene Aktieninhaber um rund 1.8 Mio. Dollar (rund 1,675 Mio. Euro). Nun muss sich der Schwindler vor Gericht verantworten. Die manipulative Wirkung von Social Media ist somit nicht zu unterschätzen. Doch nicht nur Betrüger erstellen Fake-Profile. Teenager nutzen den Vorteil solcher falschen Accounts unter anderem auch sehr gerne, um unerwünschten Nachforschungen ihrer Eltern aus dem Weg zu gehen.