Das weltgrösste Soziale Netzwerk Facebook hat nach Darstellung seines Chefs Mark Zuckerberg den nächsten Versuch aufgedeckt, Propaganda mit Hilfe Hunderter gefälschter Profile zu verbreiten und dementsprechend diese Fake-Accounts gelöscht. Facebook folgt damit Microsoft, das gerade erst dieser Tage gegen mutmasslich russische Hackergruppen vorgegangen ist, um sich gegen eine Beeinflussung von aussen zu wehren.

Insgesam löschte das Soziale Netzwerk 652 Accounts, Seiten und Gruppen auf Facebook und Instagram, die aus dem Iran und mutmasslich vom Umfeld des russischen Militärgeheimdiensts betrieben worden seien. Es habe sich um koordinierte Aktionen mit verknüpften Accounts gehandelt, sagte Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Journalisten in der Nacht auf heute.

Der Kurznachrichtendienst Twitter erhob ebenfalls gestern in einem Tweet Manipulationsvorwürfe gegen den Iran und sperrte 284 Nutzerkonten. Zuvor hatte Microsoft die Kontrolle über sechs täuschend echt aussehende Webdomains übernommen, auf die Computernutzer gelockt werden könnten, um ihre Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Die Domains erweckten zum Teil den Eindruck, mit Microsoft-Diensten verbunden zu sein. Sie seien von einer Hackergruppe registriert worden, die im Westen unter den Namen APT28, „Fancy Bear“, „Strontium“ und „Sofacy“ bekannt ist, erklärte Microsoft. Sie wird unter anderem auch hinter dem Hackerangriff auf den deutschen Bundestag 2015 vermutet. Nach Einschätzung westlicher Experten stehen hinter der Gruppe russische Geheimdienste.

Allerdings wies der Kreml alle Anschuldigungen umgehend zurück. "Es ist bedauerlich, dass ein grosses, internationales Unternehmen, das seit Langem sehr aktiv und erfolgreich auf dem russischen Markt arbeitet, sich an einer Hexenjagd beteiligen muss, die Washington verschlungen hat“, so das russische Aussenministerium.



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