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Ein Viertel aller Journalisten kommt nicht mehr ohne soziale Medien aus. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Marktforschungsinstituts Cision und der Canterbury Church University, die 769 britische Journalisten zu ihrer Einstellung gegenüber Facebook & Co befragt haben. Der Glaube an die Produktivität der sozialen Medien ist allerdings rückläufig.

Während ein Grossteil den Einfluss von sozialen Medien auf ihre Arbeit als positiv bewertet, sagen 16 Prozent der Befragten, dass diese Netzwerke den Journalismus "töten". Im Vergleich zum Vorjahr sind Journalisten nicht nur auf wenigen grossen Netzwerken aktiv, sondern verwenden eine "Vielfalt von Diensten". Ausserdem sind Journalisten "abhängiger" geworden und suchen im Web 2.0 vermehrt nach Informationen und verwenden Social Media nicht mehr nur für Selbstvermarktungszwecke.

39 Prozent der Journalisten sagen, dass soziale Medien ihre Produktivität erhöhen - im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Minus von zehn Prozent. Die Anzahl der Skeptiker ist hingegen stark gestiegen. 34 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass soziale Medien keinen Einfluss auf ihre Produktivität haben - das ist ein Anstieg von 14 Prozent.

23,7 Prozent der Journalisten sagen, dass soziale Medien die Qualität des Journalismus verbessern. Dem stehen 40 Prozent der Befragten entgegen, die davon überzeugt sind, dass Werte wie Objektivität durch das Internet untergraben werden. Die Studie zeigt auch, dass die Einstellung gegenüber den neuen Medien eine Frage des Alters ist. Mehr als 60 Prozent der unter 27-Jährigen verwenden für ihre Recherchen regelmässig soziale Medien. Nur rund 29 Prozent der älteren Semester können dieser Methode der Informationsbeschaffung etwas Positives abgewinnen.

Twitter ist neben seinem Dasein als soziales Netzwerk auch eines der schnellsten Informations- und Nachrichtenmedien der Welt. Eine Studie der PR-Agentur IKP besagt, dass sozialen Medien immer mehr Relevanz zugeschrieben wird und für den Journalismus immer mehr Bedeutung erhalten. Klare Worte findet dazu Wolfgang Blau, Chefredakteur des Nachrichtenportals Zeit.de: "Junge Journalisten, die Social Media nicht nutzen, haben keine Chance. Wir haben gar nicht die Zeit, ihnen Twitter & Co zu erklären."



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