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Mit dem Report "Big Data Vendor Benchmark Schweiz 2016" hat die Experton Group zum zweiten Male eine unabhängige Marktstudie zu Anbietern von Hardware, Software und Dienstleistungen für Big-Data-Aufgaben veröffentlicht. Ein markantes Detail dabei ist, dass IBM bei den Datenbanken Oracle vom ersten Platz verdrängt hat.

Von den ursprünglich mehr als 250 im Zusammenhang mit "Big Data" identifizierten Unternehmen haben es letztlich 81 als in der Schweiz relevante Anbieter in die Bewertung von Groupon geschafft. Der Erhebungszeitraum für die Studie war Juni 2014 bis Mai 2015. Dabei konnten sich 29 Unternehmen in einer oder mehreren Kategorien des Benchmarks für die Gruppe der Leader qualifizieren. Die Bewertung stellt eine qualitative Sicht auf das Gesamtangebot der in der Schweiz relevanten Anbieter von Big-Data-Produkten, -Lösungen und -Services und kein Ranking dar, betonen die Studienerheber.

"Big Data entwickelt sich zu einer Grundlage für weiterführende Themen wie Industrie 4.0 und das Internet der Dinge. Die Daten zu aggregieren, zu verwalten, zu analysieren und die entstehenden neuen Erkenntnisse zu visualisieren sind dabei die Aufgaben von Big-Data-Lösungen", erklärt dazu Holm Landrock, Lead Advisor Big Data bei der Experton Group.

Datenbanken und Datenmanagement-Lösungen

Im den Sektor "Datenbanken und Datenbankmanagement-Lösungen" fallen SQL- und NoSQL-Datenbanken, analytische Datenbanken und weitere Ausprägungen von Big-Data-Lösungen, die vorwiegend für die Speicherung, Indizierung und Verwaltung von Daten konzipiert sind. In dieser Kategorie wurden, neben einigen generischen Merkmalen, vor allem spezifische Merkmale bewertet, die sich auf die Aussagen der Anbieter zu Volume, Velocity, Variety (Datenvolumen, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Datenvielfalt) ebenso wie zu Datensicherheit, Disaster Recovery, Implementierung und Interoperabilität mit anderen Datenbanken beziehen. In die Auswahl kamen Big-Data-fähige relationale SQL-Datenbanken, NoSQL-Lösungen, spaltenorientierte Datenbanken, Datenmanagement-Lösungen mit einer Big-Data-Perspektive sowie auf Map/Reduce-artigen Mechanismen bzw. Apache Hadoop basierende Lösungen.

Das auffälligste Bewertungsergebnis der Benchmark-Disziplin Datenbanken ist, dass Oracle nicht mehr die Spitzenposition bekleidet, sondern IBM mit seiner DB2. IBM verfügt laut Studie nicht nur über das Attraktivste, sondern auch über das wettbewerbsstärkste Portfolio. Interssant im Big-Data-Datenbank-Bereich ist auch, dass sich mit SAP der ERP-Weltmarktführer (Enterprise Resource Planning) an die dritte Position geschoben hat. Die Walldorfer liegen damit vor Microsoft.

Big Data Storage Systems

Wohin mit den Milliarden an Petabytes, die auf die Wirtschaft zurollen? Die Datenmenge steigt unaufhörlich an und Speichersysteme sind ein essentieller Baustein. Speichersysteme und Storage Appliances, die von den jeweiligen Anbietern spezifisch für den Einsatz im Rahmen von Big-Data-Projekten konzipiert sind, bilden wichtige Bausteine der IT-Infrastrukturen der Anwenderunternehmen. In die Bewertung flossen verschiedene technische Merkmale sowie die Skalierbarkeit der Lösung ein.

Der Markt in dieser Kategorie ist zumindest teilweise schon sehr ausgereift, denn die Anbieter mit sehr hoher Portfolio-Attraktivität (die Wertung überwiegend produkt bezogener und technischer Merkmale) sind im Markt auch sehr erfolgreich und bei den Anwendern gesetzt (Wettbewerbsstärke). Eine Verbesserung der Wettbewerbsstärke ergibt sich, wenn die Hersteller die Anwender in der Schweiz nicht nur aus den Nachbarländern heraus betreuen, sondern wenn sie sich mit spezifischen Know-how für die Schweiz ausstatten.

In dieser Benchmark-Disziplin liegt nach wie vor EMC ganz vorne. Nicht umsonst ist der Speicherprimus dem texanischen Computerbauer Dell 67 Milliarden Dollar wert. Aus steuertechnischen Gründen könnte die geplante Übernahme aber doch noch scheitern. Verfolgt wird EMC von IBM und HP. Desweiteren liegen hier noch Cisco, Oracle und Netapp gut im Rennen.

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