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Zwar ist die iPhone-Erfinerin Apple aus dem kalifornischen Cupertino mit seinem Bezahldienst Apple Pay in den USA gut unterwegs, global gesehen wächst der Service aber nur sehrschleppend. Gerade einmal in sechs Ländern ist Apple Pay aktuell verfügbar.

Im vergangenen Jahr wurden über Apple Pay Transaktionen im Wert von 10,9 Milliarden Dollar (9,85 Mrd. Euro) abgewickelt, und defacto fast ausschliesslich in den USA. Der Rest der Welt greift auf andere Anbieter zurück, vor allem Paypal. Apple kämpft mit den unterschiedlichen technologischen Herausforderungen in den einzelnen Märkten, Bedenken der Kunden und einer Zurückhaltung der Banken, die nur zögerlich auf den Zug aufspringen. Er würde nie seine Bank wechseln, um Apple Pay nutzen zu können, sagt beispielsweise der Australier Diego Machuca. Dort arbeitet Apple nur mit der Australia and New Zealand Banking Group zusammen.

Bisher ist Apple Pay nur in sechs Ländern nutzbar, in Europa gehört allein Grossbritannien dazu. Die Schweiz und Frankreich sollen als nächstes folgen. Wann das Angebot jedoch im grössten Markt Europas, in Deutschland, starten soll, lässt Apple weiter offen. Auch in China ist Apple-Pay nur eine kleine Nummer. In der Volksrepublik sind die Online-Händler Alibaba und Tencent mit eigenen Angeboten stark.

In Deutschland setzt der Handelsverband HDE auf Konkurrenz unter verschiedenen Bezahldiensten, damit die Gebühren sinken. Um den Wettbewerb anzustacheln, haben die dortigen Banken 2015 Paydirekt in die Spur gebracht, um Marktführer PayPal sowie Apple Pay anzugreifen. Das ist aber nicht einfach: Marktführer Paypal kommt bereits auf etwa 16 Millionen Kunden deutschlandweit. Während nahezu alle grossen Online-Händler Paypal als Bezahlmethode aufgenommen haben, bieten bisher relativ wenige eine Bezahlung über Paydirekt an. Auch Apple will seinen Bezahldienst künftig auf Online-Händler ausdehnen.

Nach Paypal und Apple Pay machte vergangenes Jahr auch der weltgrösste Smartphone-Produzent Samsung einen Bezahldienst auf, der bisher aber ebenfalls nur in wenigen Ländern verfügbar ist. Im Gegensatz zu Apple verlangt Samsung keine Gebühren von seinen Partnerbanken für Transaktionen über Samsung Pay. Die Südkoreaner setzen vielmehr darauf, mit dem zusätzlichen Angebot Kunden zu locken und letztlich mehr Smartphones, Tablets und Datenbrillen zu verkaufen.



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