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Carlo de Benedetti, der italienische Grossindustrielle und Verleger, der auch mehrere Jahre lang Chef des Büromaschinen- und Computerherstellers Olivetti war, muss sich wie auch Italiens Ex-Industrieminister Corrado Passera und dem ehemaligen Chef der Telecom Italia vor Gericht wegen des angeblich durch Asbest hervorgerufenen Todes mehrere Arbeiter in Olivetti-Werken verantworten. Ein entsprechender Beschluss fiel heute in der norditalienischen Stadt Ivrea.

Insgesamt sind im Prozess, der am 23. November startet, 17 Personen angeklagt. Dabei geht es um den Tod von rund 20 Olivetti-Arbeitnehmern, die nach ihrer Pensionierung von 2008 bis 2013 erkrankt waren. Sie hatten von den 1970er bis in die 1990er Jahre über längere Zeit Kontakt mit Asbest. Sie litten an Lungenmesotheliomen, einer Form von Krebs, die fast immer durch Asbestbelastung verursacht wird. Die wesentlichsten Prinzipien der Sicherheit und der Hygiene am Arbeitsplatz seien im Olivetti-Werk in Ivrea verletzt worden, urteilten die Richter eines Berufungsgerichts in Turin am Ende eines im November 2012 zu Ende gegangenen Prozesses gegen einen Olivetti-Manager.

Aufgrund dieses Verfahrens wurden die Ermittlungen gegen De Benedetti aufgenommen, der von 1978 bis 1996 Chef von Olivetti war. De Benedetti, der neben der italienischen seit 2009 auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, bezeichnete die Vorwürfe als haltlos und meinte, dass die Justiz ihn bald entlasten werde.