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Bei seinem umstrittenen Besuch im abgeschotteten Nordkorea hat Google-Verwaltungsratchef Eric Schmidt die Führung des Landes zur vollständigen Freiheit im Internet aufgerufen. Sollte das Netz zensiert bleiben, werde der kommunistische Staat weiter „zurückbleiben“, sagte der Vorstandsvorsitzende des US-Technologieriesen am Donnerstag in Chinas Hauptstadt Peking.

Dort war er zuvor gemeinsam mit dem früheren US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bill Richardson, nach einem Besuch in Nordkorea eingetroffen. Richardson forderte von Pjöngjang seinerseits ein Moratorium für Raketentests und das nordkoreanische Atomprogramm. Richardson und Schmidt teilten mit, dass sie Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un während ihres Besuchs nicht getroffen hätten. Auch ein Treffen mit dem inhaftierten US-Bürger Kenneth Bae habe es nicht gegeben. Bae war im November festgenommen worden. Er war als Tourist nach Nordkorea gekommen und wurde nach offiziellen Angaben mit dem Vorwurf konfrontiert, ein Verbrechen gegen den Staat begangen zu haben.

Der offizielle Grund für die Mission Schmidts und Richardsons war unklar. Sie reisten als Privatbürger und repräsentierten weder die US-Regierung noch Google. Das US-Außenamt hatte die Reise als „nicht konstruktiv“ kritisiert. Richardson ist mit der Lage in Nordkorea vertraut, weil er in den vergangenen 20 Jahren mit den dortigen Behörden über die Freilassung mehrerer festgenommener US-Bürger verhandelte. Kürzlich hatte Richardson mitgeteilt, der Sohn Baes habe mit der Bitte um Hilfe Kontakt zu ihm aufgenommen.